Kopfgeld geplant

US-Kleinstadt gibt Drohnen bald zum Abschuss frei

Elektronik
19.07.2013 10:40
Im US-Bundesstaat Colorado plant die 550-Seelen-Kleinstadt Deer Trail, Drohnen zum Abschuss freizugeben. Anfang August soll ein entsprechender Antrag im Gemeinderat diskutiert werden, der vorsieht, dass Männer mit Jagdlizenz und Schrotflinte auf die Jagd nach den unbemannten Flugobjekten gehen dürfen. "Wir wollen keine Drohnen in unserer Stadt", sagt Initiator Philip Steel. Und fügt hinzu: "Ich halte nichts von einer Überwachungsgesellschaft."

Dass der Antrag, Drohnen zum Abschuss freizugeben, vom Gemeinderat angenommen wird, ist gar nicht so unrealistisch. Steel hat nämlich den Bürgermeister von Deer Trail auf seiner Seite. Der hofft, mit der Drohnenjagd die Gemeindekassa füllen und Touristen anlocken zu können. "Das wäre etwas ganz Neues. Ein kleines Drohnenfest, bei dem die Leute zusammenkommen und Spaß haben", so Bürgermeister Frank Fields gegenüber dem lokalen TV-Sender Denver Channel.

Drohnenabschuss – nur mit Lizenz und Schrotflinte
Würde die Drohnenjagd in Deer Trail erlaubt, wäre sie trotzdem streng reglementiert. Auf die zivilen und militärischen unbemannten Fluggeräte dürfte nur Jagd machen, wer rund 25 Dollar für eine entsprechende Jagdlizenz auf den Tisch legt und mit Schrotflinten, Kaliber 12 oder kleiner, Jagd auf die fliegenden Spione macht. Außerdem müssten Drohnenjäger zumindest 21 Jahre alt sein, heißt es.

Wer gut im Drohnenschießen ist, könnte sich nach den Vorstellungen der Gemeinde sogar etwas dazuverdienen. Hundert Dollar pro Abschuss sind im Gespräch, sofern der Schütze der Gemeinde identifizierbare Teile der Drohne vorlegt. Das Kopfgeldangebot kann sich Deer Trail leisten. Auf die Frage, ob er jemals eine Drohne über der Stadt erblickt habe, antwortet Steel nämlich mit Nein.

Drohnenjäger Steel will keinen Überwachungsstaat
"Das ist eine symbolische Sache. Ich glaube nicht an die Idee einer Überwachungsgesellschaft, glaube aber, dass wir auf dem Weg in eine solche sind", erklärt der Drohnenjäger. Es gehe ihm mit dem Antrag also vorrangig darum, das Problem mit der Drohnenüberwachung in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken. Tatsächlich sind die USA bekannt dafür, dass zahlreiche zivile und militärische Drohnen den Luftraum des Landes bevölkern.

Wie exzessiv die USA auf Drohnen setzen, geht unter anderem aus einem Bericht der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation hervor, welche die Herausgabe von Drohnen-Startfreigaben der US-Luftfahrtbehörde erwirkt hat.

Demnach starten in den USA Drohnen nicht nur für zivile Forschungszwecke, sondern auch für polizeiliche Observierung und militärische Aufklärung. Eine Karte der Organisation zeigt, dass die Drohneneinsätze auf dem gesamten US-Staatsgebiet stattfinden. Der Zweck: oft unbekannt. Insbesondere das Militär gilt als wenig gesprächig.

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