Die direkt der geistlichen Führung der islamischen Republik unterstellte Internetbehörde des Irans hatte vergangene Woche als Reaktion auf den US-Amateurfilm "Die Unschuld der Muslime" die Sperre der Google-Angebote YouTube und Gmail veranlasst.
Offenbar wurde dabei nicht beachtet, dass Gmail im Iran sehr beliebt ist und auch Dutzende Parlamentsabgeordnete den Mailservice des US-Konzerns nutzen. Nachdem die Proteste am Wochenende auch von regierungstreuen Medien wiedergegeben wurden, haben die Internetkontrollore nun offenbar eingelenkt.
Gmail bei YouTube-Blockade mitgesperrt
Die offizielle Erklärung lautet allerdings, dass die Sperre von Gmail eigentlich nicht vorgesehen war, sondern durch die Filterung des Videoportals YouTube verursacht wurde. Man habe nun die technischen Schwierigkeiten bei der Trennung von YouTube und Gmail überwunden, erklärte ein Vertreter der Internetbehörde.
Im Iran benützet laut eigenen Angaben knapp die Hälfte der 75 Millionen Einwohner das Internet. Westliche Schätzungen gehen hingegen davon aus, dass nur ein Fünftel der Iraner Zugang hat.
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