Digitale Welten stellen Fahnder zunehmend vor Herausforderungen. Virtuelle Welten könnten sich über die Zuständigkeit der Justizbehörden mehrerer Länder erstrecken, während die dazugehörigen Systeme und Geräte komplex und uneinheitlich seien, erklärte die Polizeiorganisation Interpol in einer auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Donnerstag vorgelegten Studie.
Die Polizei könne mit virtuellen Tatorten konfrontiert werden, an denen es keine physischen Beweise zu sammeln gebe, sondern nur digitale Interaktionen mit virtuellen Vermögenswerten wie etwa Kryptowährungen. Solche Online-Umgebungen seien dynamisch, was bedeutet, dass Beweise leicht verschwinden oder verändert erscheinen könnten, so Interpol.
Die Polizeiorganisation mahnte in der Studie die Notwendigkeit an, dass Fahnder und Spezialisten für digitale Forensik und das Justizsystem die virtuelle Welt und die damit verbundene Technologie verstehen müssten. Dies sei erforderlich, um die Sicherheit der virtuellen Umgebung zu gewährleisten und die Rechte des Einzelnen dort zu schützen.
„Welt nicht vollständig vorbereitet“
„Das Aufkommen leistungsfähiger Technologien wie des Metaverse macht die kriminelle Landschaft zunehmend komplexer und länderübergreifend und stellt die Strafverfolgungsbehörden vor neue Herausforderungen“, sagte der Generalsekretär der im französischen Lyon sitzenden Organisation, Jürgen Stock. „Wir sehen, dass das Metaverse und Künstliche Intelligenz neue Möglichkeiten für kriminelle Aktivitäten bieten, auf die die Welt nicht vollständig vorbereitet ist.“
Wichtig bleibe die internationale Zusammenarbeit, um eine wirksame Antwort auf diese sich entwickelnde Kriminalitätslandschaft zu finden. Interpol ist mit 196 Mitgliedsstaaten die weltgrößte Polizeiorganisation und koordiniert internationale Polizeizusammenarbeit. Ihr Vorgänger wurde 1923 in Wien gegründet. Über Interpol tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus.
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