Verkauf geplatzt

AT&T gibt Übernahme von T-Mobile USA auf

Elektronik
20.12.2011 10:09
Die Deutsche Telekom bleibt auf ihrer ungeliebten Mobilfunktochter T-Mobile USA sitzen. Der US-Branchenriese AT&T blies die 39 Milliarden Dollar (29,9 Milliarden Euro) schwere Übernahme nach dem Widerstand der Wettbewerbshüter am Montag in Washington ab. Wie es nun mit T-Mobile USA, dem viertgrößten Mobilfunkanbieter des Landes, weitergeht, ist unklar. Die Telekom wollte sich wegen schrumpfender Kundenzahlen und anstehender Milliardeninvestitionen weitgehend aus dem US-Markt zurückziehen.

Für die Deutsche Telekom kommt die Absage der Übernahme nicht überraschend; die Hinweise darauf hatten sich in den vergangenen Wochen verdichtet. Der Konzern darf sich immerhin über ein Trostpflaster freuen: Die Telekom bekommt drei Milliarden Dollar in bar. Zudem darf sie das Netz des größeren Rivalen mehrere Jahre lang mitbenutzen und erhält überdies begehrte Funkfrequenzen.

Kartellwächter fürchteten Preissteigerungen
AT&T wäre mit dem Zukauf von T-Mobile USA zum mit Abstand größten Mobilfunkanbieter der Vereinigten Staaten aufgestiegen. Daneben wären nur noch zwei weitere nennenswerte Konkurrenten übrig geblieben, nämlich Verizon Wireless und Sprint. Eine Vorstellung, die die US-Kartellwächter alarmiert hatte. Sie fürchteten, dass die Kunden am Ende höhere Tarife zahlen müssten. T-Mobile USA gehört zu den günstigen Anbietern. Deshalb hatte das zuständige Justizministerium gegen den Verkauf geklagt, und auch der Netzregulierer FCC hatte sich gesperrt.

Die Deutsche Telekom und AT&T hatten die Übernahme im März eingefädelt und wollten sie eigentlich binnen eines Jahres unter Dach und Fach bringen. Für beide ging es um viel: AT&T hätte mit einem Schlag sein Netz deutlich ausgebaut, das unter der steigenden Zahl an datenhungrigen Smartphones ächzt. Die Telekom wiederum hätte sich eines Problemfalls entledigt und mit den Milliarden aus dem Verkauf ihre Schulden abgebaut.

Zukunft ungewiss
Unklar aber ist, ob der Konzern jetzt überhaupt noch Geld in seine Tochter stecken will. Neun Monate hatte T-Mobile USA in der Luft gehangen - für die schnelle Mobilfunkbranche eine Ewigkeit. Es gehe nun erst einmal so weiter wie bisher, schrieb T-Mobile-USA-Chef Philipp Humm seinen Mitarbeitern und verwies auf erste Erfolge am Markt mit günstigen Smartphone-Tarifen. "Wir haben die Möglichkeit, unsere eigene Zukunft zu schreiben." In den kommenden Wochen solle die Strategie festgezurrt werden.

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