"Es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger, die sich auf den Seiten öffentlicher Stellen informieren wollen, mit ihren Daten dafür bezahlen", heißt es in einer Erklärung, die die Datenschützer nach gemeinsamen Beratungen am Donnerstag in München vorlegten. Öffentliche Stellen sollten auf solchen Plattformen keine Profilseiten oder Fanpages einrichten.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kritisierte, dass beim Anklicken eines "Gefällt mir"-Buttons ohne Wissen des Nutzers dessen Präferenzen bei Facebook gespeichert würden. Die Datenschützer beklagten außerdem, dass die Bundesregierung ihrer Ankündigung, gegen die Profilbildung im Internet vorzugehen, noch keine Taten habe folgen lassen.
"Der bloße Verweis darauf, dass die Diensteanbieter Selbstverpflichtungen eingehen sollten, wird dem akuten Schutzbedürfnis der immer zahlreicher werdenden Nutzerinnen und Nutzer nicht gerecht", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
"Denn was drin ist, ist erstmal drin"
Grundsätzlich riet Schaar am Donnerstag dazu, bei der Nutzung von Facebook und anderen sozialen Netzwerken sehr zurückhaltend mit der Preisgabe eigener Daten zu sein. "Das fängt bei den Kindesbeinen an und endet im Altersheim", betonte er. "Denn was drin ist, ist erstmal drin." Als "starkes Stück" kritisierte er, dass selbst gelöschte Daten nicht wirklich gelöscht würden, sondern quasi unsichtbar auf den Servern eines Anbieters erhalten blieben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.