Happy Birthday!

Das World Wide Web feiert seinen 20. Geburtstag

Web
05.08.2011 10:09
Ob Online-Shopping via Amazon, das Downloaden von Musik über iTunes, der Plausch mit Freunden auf Facebook und Co. oder süße Kätzchen-Videos auf YouTube - was für viele heutzutage selbstverständlich ist, begann seinen Siegeszug recht unspektakulär vor 20 Jahren am 6. August 1991: Mit den Worten "Probiert es aus" lud der britische Physiker Tim Berners-Lee in sein "World Wide Web" ein. Das Internet, wie wir es heute kennen, war geboren.

Alt.hypertext nannte sich die Diskussionsgruppe, auf der Tim Berners-Lee am 6. August 1991 im Internet eine Beschreibung seines Projekts veröffentlichte. Es war kein revolutionäres Ereignis vor großem Publikum, und doch war Berner-Lees Einladung in das "www" an jenem Tag vor 20 Jahren ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung des Internets zu einem Kommunikationsmedium, das heute das Leben von Milliarden Menschen prägt.

Mit seiner digitalen Nachricht warb Berners-Lee erstmals öffentlich um Mitstreiter für seine Idee, an der er seit zwei Jahren gearbeitet hatte. Am europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf suchte der britische Physiker nach Möglichkeiten, den in den 1970er-Jahren von Militärs entwickelten Internet-Vorläufer – das Arpanet - für einen größeren Kreis nutzbar zu machen. Erst sein World Wide Web verschmolz die im Internet vernetzten Rechner zu einer Einheit, in der man bequem von Homepage zu Homepage surfen kann.

Das Problem, das Berners-Lee löste, war der automatische Zugriff auf die im Internet digital gespeicherten Informationen. Wer wusste, welches Dokument er lesen wollte und wo es genau zu finden war, konnte schon vorher einen Rechner im Internet anwählen und Dateien herunterladen - sofern er über die richtigen Programme verfügte. Das aber war höchstens etwas für Computer-Profis.

Der Browser als Fenster zum World Wide Web
Erst Berners-Lees World Wide Web brachte entscheidende Vereinfachungen: Internetfähige Rechner kommunizierten dort in einer gemeinsamen "Sprache", die ihnen automatische Kommunikation und Datenaustausch ermöglichte. Diese Sprache - das Hypertext Transfer Protocol (http) - ist bis heute in Gebrauch. Webbrowser - bis dato unbekannte Werkzeuge - übersetzten Suchbefehle in http-Anfragen, die von Servern im Netz verstanden wurden.

Der Browser übernahm es auch, die von dort zurückgeschickten Text-, Grafik- und Bilddokumente auf dem heimischen Bildschirm darzustellen. Dieses keine Fachkenntnisse verlangende System revolutionierte das Internet und machte es zu dem Massenmedium, das es heute ist.

Von Hypertext-Link zu Hypertext-Link surfen
Die zweite Innovation war der Einbau von sogenannten Hypertext-Links in die Dokumente, die auf Internet-Servern lagen - digitale Querverweise auf weitere Dokumente. Auf diese Weise konnten Nutzer leicht von einem Dokument zu einem anderen weitergeleitet werden. Es genügte, per Mausklick den Link auf der ersten Seite anzuklicken, die der Browser anzeigte, um zu einer anderen zu gelangen, die bislang vielleicht unbekannt war. Das "Surfen" war geboren.

73 Prozent der österreichischen Haushalte hängen am Netz
"Das Internet gab es schon, aber die Verknüpfung von Dokumenten ist es, die das 'WWW' ausmacht", erklärt Professor Phuoc Tran-Gia, Sprecher des Zentrums für Internet-Forschung an der Universität Würzburg. Noch heute funktioniere das Web nach den Mechanismen, die Berners-Lee entwickelte. In Österreich hängen laut Statistik Austria (Stand 2010) 73 Prozent aller Haushalte am Netz. Weltweit bilden Millionen Server das Rückgrat des World Wide Web.

"Ein einfaches, aber machtvolles Informationssystem"
Fast bescheiden klingen demgegenüber die Ambitionen, die Berners-Lee vor 20 Jahren formulierte: "Ein einfaches, aber machtvolles Informationssystem" stelle er sich vor, schrieb der Brite in seiner Einladung vom 6. August 1991. Einige Monate später, im Dezember 1991, ging in den USA der erste Webserver außerhalb Europas ans Netz. Der Siegeszug des WWW begann.

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