Wer suchet, der findet - Corona-bedingt allerdings zunehmend online: Die Anzahl der dort entstandenen Partnerschaften hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt, die Pandemie erwies sich als echter Turbo dieser Entwicklung. Waren es 2018 nur 23 Prozent, deren Beziehung mit Liebe auf den ersten Klick begann, so waren es 2021 bereits 43 Prozent, wie aus einer Studie des Meinungsforschungsinstitutes Marketagent.com im Auftrag der Online-Partnerbörse Parship.at hervorgeht.
Ob nun eine Dating-App, ein soziales Netzwerk oder sonst wo im Internet: Für 90 Prozent der befragten 1500 Österreicherinnen und Österreicher ist es heutzutage ganz normal, jemanden im Internet kennenzulernen. „Der Trend ließ sich schon vor der Pandemie beobachten, er tritt allerdings jetzt verstärkter auf“, sagte Parship-Psychologin Caroline Erb zur online generierten Partnerschaft. Das Coronavirus reduzierte die Feste, die zu feiern waren, und das Ausgehen beim Lockdown bietet kaum Erfolgsaussichten auf eine zukünftige Liebe.
„Verkuppeln“ aus der Mode
Beim Weggehen sind in den vergangenen zwei Jahren nur acht Prozent der Partnerschaften entstanden, vor Beginn der Pandemie waren es zumindest noch 15 Prozent. Immerhin am Arbeitsplatz funkt es weiterhin bei 15 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, hier hat sich wenig verändert. Das klassische „Verkuppeln“ scheint indes langfristig aus der Mode zu kommen: Während vor der Jahrtausendwende jedes vierte Paar (24 Prozent) über Freunde Bekanntschaft machte, sind es heute nur noch 16 Prozent. Wer sich bis vor etwas mehr als 20 Jahren verliebte, also vor dem Aufblühen der Online-Partnersuche im gesellschaftlichen Mainstream, der lernte seinen Partner bzw. seine Partnerin in rund jedem dritten Beziehungsfall und damit am ehesten beim Ausgehen (32 Prozent) kennen.
Diejenigen Personen, die gegenwärtig ihren Partner online getroffen haben, sind auch der Meinung, dass man im Web eher das passende Gegenüber findet. Trotzdem schweigt sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Online-Suchenden über die Art und Weise des Kennenlernens aus: Zumindest 22 Prozent sprechen lieber nicht darüber, dass sie sich über das Internet gefunden haben. „Das ist durchaus in Ordnung und auch nachvollziehbar, denn die Art und Weise des Kennenlernens ist etwas Intimes und Privates“, kommentierte die Psychologin diese Haltung.
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