Tipps von Kaspersky

So endet Online-Dating nicht in der Stalking-Falle

Digital
29.06.2021 15:22

Der IT-Security-Spezialist Kaspersky hat Dating-Apps wie Tinder, Bumble oder Badoo auf ihre Sicherheit überprüft und warnt Nutzer davor, in solchen Apps allzu freizügig mit ihren persönlichen Daten umzugehen. Wer seinen Standort teilt oder sein Profil mit sozialen Netzwerken verknüpft, findet sich nach dem Online-Flirt schlimmstenfalls in der Stalking-Falle wieder.

Kaspersky hatte bereits 2017 eine ähnliche Untersuchung durchgeführt und hält fest: Aus technischer Sicht haben die Anbieter nachgebessert und ihre Apps sicherer gemacht. Zu viele persönliche Daten werden vielerorts aber immer noch gesammelt und geteilt. Untersucht wurden die weltweit beliebtesten Anbieter Tinder, Bumble, OkCupid, Mamba, Pure, Feeld, Her, Happn und Badoo.

User geben oft zu viel Privates preis
Obwohl die Anbieter Sicherheits-Features wie das verschlüsselte HTTPS-Protokoll eingebaut haben, ortet Kaspersky immer noch Risiken. So werde bei vielen Dating-Apps angeboten, sich mit einem bestehenden Social-Media-Konto anzumelden. Das ist bequem, durch die Verknüpfung können aber automatisch viele Infos aus den sozialen Netzwerken ins Dating-Profil fließen, darunter auch private Fotos.

Auch der Studienort oder Arbeitsplatz werden oft preisgegeben. Informationen, mit denen Dritte Social-Media-Accounts von Dating-Nutzern aufspüren und weitere persönliche Daten abgreifen können. Ein weiteres Problem: Bei der Nutzung vieler Dating-Apps muss zwingend der Standort freigegeben werden. In manchen Apps werde die Position des Nutzers metergenau angezeigt.

Stalking- und Doxxing-Vorfälle drohen
Landen viele persönliche Informationen im Dating-Profil, steigt die Gefahr für (Cyber-)Stalking. Sogenannte Doxxing-Attacken, bei denen der Täter sein Opfer mit der Veröffentlichung privater Daten - etwa Chatverläufen - bloßstellen will, sind ebenfalls zu befürchten. Auch Erpressung ist hier denkbar: Zahlt das Opfer nicht, werden intime Informationen veröffentlicht.

Kaspersky hat konkrete Sicherheits-Tipps fürs Online-Dating:

  • Geben Sie im Dating-Profil keine sensiblen Infos wie Nachname, Arbeitgeber, Fotos mit Freunden oder politische Ansichten preis.
  • Nutzen Sie für die Anmeldung in Dating-Börsen keine vorhandenen Social-Media-Konten.
  • Geben Sie Standortdaten, wenn möglich, nur manuell frei.
  • Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung, also zusätzlich zum Login via Passwort noch einen zweiten Schlüssel, der etwa per SMS kommt.
  • Wird eine Dating-App nicht mehr genutzt, sollte das dort angelegte Profil gelöscht oder deaktiviert werden
  • Chatten Sie in Dating-Apps nur über die integrierten Chat-Tools. Nutzen Sie andere Kanäle nur, wenn Sie Ihrem Gegenüber vertrauen und richten Sie die Chats so ein, dass Privates auch wirklich privat bleibt!
  • Nutzen Sie eine IT-Security-Lösung, die schädliche Aktivitäten entdeckt und die Sicherheit aufgerufener Websites checkt.

Mehr Datenschutz nur gegen Bares
Besseren Datenschutz gibt es oft nur gegen Bezahlung, kritisiert Kaspersky. Bei Tinder und Bumble beispielsweise sei es nur in der Bezahlversion möglich, die Standortdaten etwas zu verschleiern. Manche Apps bieten auch einen Inkognito-Modus, allerdings muss auch dafür gezahlt werden.

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Das Beste, was Nutzer für ihre Sicherheit tun können, ist aufzupassen, welche Daten sie mit wem teilen. Das gilt für Dating-Profile ebenso wie für Chats.

Tatyana Shishkova, Kaspersky

Tatyana Shishkova, Security-Expertin bei Kaspersky: „Hoffentlich werden solche Optionen zukünftig auch in allen Gratis-Versionen der Apps angeboten. Das Beste, was Nutzer für ihre Sicherheit tun können, ist aufzupassen, welche Daten sie mit wem teilen. Das gilt für Dating-Profile ebenso wie für Chats.“

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