Reich durch NFTs

Schüler verdient mit kleiner Kunst großes Vermögen

Web
31.08.2021 12:58

Zeitungen austragen oder den Rasen mähen, um sich in den Ferien ein Taschengeld zu verdienen? Der zwölfjährige Benyamin Ahmed aus London hat seine Auszeit von der Schule sinnvoller - oder besser: effizienter - genutzt und sich mit der Erschaffung und dem anschließenden Verkauf kleiner digitaler Kunstwerke ein großes Vermögen angehäuft. Bis Monatsende dürfte er umgerechnet mehr als 338.000 Euro damit verdient haben.

„Weird Whales“ - seltsame Wale - nennt sich die aus insgesamt 3350 bunten Emoji-Walen bestehende Kollektion, die Ahmed entworfen und über die größte Handelsplattform für digitale Kunst, opensea.io, als sogenannte NFTs verkauft hat. NFT steht für Non-Fungible Token: ein virtuelles Gut, das einmalig und nicht austauschbar ist. Das System basiert wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist ein Non-Fungible Token aber einzigartig und gewissermaßen ein virtuelles Sammlerstück, das anhand eines Zertifikats verkauft oder getauscht werden kann.

Tatsächlich „gemalt“ bzw. entworfen hat Benyamin allerdings nur einige wenige Wale, zur Erzeugung der übrigen bunten Bildchen programmierte er mittels der Programmiersprache Python ein Skript, das für die Variation der Farben, Kopfbedeckungen und anderer Accessoires sorgte.

Früh übt sich
Das Programmieren haben Benyamin und sein Bruder Yousef bereits im Alter von fünf und sechs Jahren von ihrem Vater Imran, einem Softwareentwickler im Finanzwesen, gelernt, wie die britische BBC berichtet. Anfangs sei es nur eine lustige Übung gewesen, doch er habe sehr früh gemerkt, dass sie dafür empfänglich und wirklich gut waren, schildert der stolze Vater. „Also haben wir angefangen, ein bisschen ernster zu werden.“ Inzwischen übten die Burschen das Programmieren täglich 20 oder 30 Minuten - auch in den Ferien.

In wenigen Stunden ausverkauft
Offenbar mit Erfolg. „Weird Whales“ war laut einem Bericht von CNBC nach dem Verkaufsstart im Juli binnen neun Stunden ausverkauft. Benyamin verdiente mehr als 80 Ether im aktuellen Gegenwert von rund 218.000 Euro. Weitere 30 Ether im Wert von rund 82.000 Dollar verdiente er anschließend auf dem Wiederverkaufsmarkt, da er bei jedem Zweitverkauf eine Lizenzgebühr von 2,5 Prozent erhält. Bis Ende August würden seine Gesamteinnahmen voraussichtlich über 400.000 Dollar, umgerechnet rund 338.000 Euro, betragen, berichtete der US-Sender.

Da Ahmed kein traditionelles Bankkonto hat, bewahrt er die Kryptowährung bislang in einem sogenannten Wallet auf. „Ich habe vor, alle meine Ether zu behalten und sie nicht in Fiat-Geld umzuwandeln. Es könnte ein früher Beweis dafür sein, dass in Zukunft vielleicht nicht jeder ein Bankkonto braucht, sondern nur eine Ether-Adresse und ein Wallet“, wird er zitiert.

Der nächste Bezos oder Musk
„Weird Whales“ ist Benyamins zweite NFT-Kollektion. Zuvor hatte er bereits eine vom Videospiel „Minecraft“ inspirierte Sammlung entworfen, die sich allerdings weniger gut verkaufte. Inzwischen arbeitet der 12-Jährige laut CNBC bereits an seinem nächsten NFT-Projekt und gibt sich optimistisch: „Wenn die Leute ‘Weird Whales‘ kaufen, investieren sie in mich und meine Zukunft. Wenn ich so weitermache wie bisher, könnte ich wie andere Tech-Unternehmer wie Elon Musk und Jeff Bezos enden.“

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