„Classic Nudes“

Pornhub verärgert Museen mit erotischem Führer

Web
20.07.2021 11:31

Einige der besten Pornos sind nicht auf einschlägigen Internetseiten zu finden, sondern in den großen Museen dieser Welt  - das meint zumindest Pornhub und hat daher mit „Classic Nudes“ einen interaktiven Museumsführer veröffentlicht, der an nackten Tatsachen interessierte Besucher „direkt zum guten Zeug“ führen soll: „Darstellungen des nackten Körpers in seiner ganzen künstlerischen Pracht“. Klingt lustig, finden viele Museen allerdings gar nicht und gehen daher gegen die Porno-Plattform auf die Barrikaden.

„Einige der besten Pornos der Welt gibt es nicht auf Pornhub, man findet sie nur in einem Museum“, betont der ungarisch-italienische Pornostar Cicciolina, Ex-Frau des US-Künstlers Jeff Koons, in einer Einführung zu „Classic Nudes“, in der sie als Botticellis Venus auftritt - und rührt damit für von manchen bisweilen als „langweilig, spießig oder öde“ betrachtete Museen wie den Prado, den Louvre, das Musée d‘Orsay oder die Uffizien die Werbetrommel.

Denn, wie es auf der Website zu „Classic Nudes“ so schön heißt, „Pornos werden vielleicht nicht als Kunst angesehen, aber manche Kunst kann definitiv als Porno angesehen werden.“ Dutzende Werke finden sich dann auch in „Classic Nudes“, darunter William Bouguereaus „Les Oreads“ (1902), Peter Paul Rubens‘ „Die drei Grazien“ (1630-1635) und das „Porträt der Madeleine“ (1800) von Marie-Guillemine Benoist. Hintergrundinformationen zu den Kunstwerken liefert Pornostar Asa Akira.

Uffizien prüfen Klage gegen Pornhub
Was aus Sicht der Porno-Plattform vermutlich als spaßiger Marketing-Gag gemeint war, kommt bei den betroffenen Museen allerdings gar nicht gut an. Die Uffizien reagierten verärgert auf die Initiative Pornhubs. Laut einem Sprecher prüft das Florentiner Museum eine Klage gegen die Plattform. Ein Rechtsanwalt sei bereits eingeschaltet worden. Für die kommerzielle Nutzung der Bilder sei eine Genehmigung seitens des Museums notwendig, die von Pornhub nicht beantragt worden sei.

Dem Uffizien-Sprecher zufolge erwäge auch der Pariser Louvre rechtliche Schritte gegen Pornhub. Dasselbe gilt für anderen Museen wie das Metropolitan Museum of Modern Art in New York, den Prado in Madrid und die National Gallery in London, von denen Bildern stammen, die Pornhub in seiner Serie zeigt.

Der italienische Pornostar und Regisseur Rocco Siffredi begrüßt die Initiative indes. „Pornhub weiß, dass Provokation die beste Werbung ist“, so Siffredi.

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