Parkinson

„Der Sport hat mich gerettet“

Gesund
29.11.2020 05:00

Ein Oberösterreicher hat seine Krankheit durch körperliche Aktivitäten sehr gut im Griff und will auch anderen Betroffenen Mut machen, niemals aufzugeben.

Ich habe mein Leben lang Sport betrieben. Es würde mir heute 100-prozentig schlechter gehen, hätte ich das nicht gemacht„, betont Ernst Ebner (68), der trotz Parkinson heuer Tennis-Vereinsmeister im Seniorendoppel wurde. Sein Anliegen: Auch andere Betroffene ermutigen, sich von diesem Leiden nicht unterkriegen zu lassen.

Symptome zu Beginn nicht gemerkt
„Ich selbst habe am Beginn der Erkrankung gar nichts gemerkt. Andere Leute haben mich aufmerksam gemacht, dass ich etwa beim Tennisspielen plötzlich nicht mehr so reagierte wie früher. Auch meine Motorik stimmte nicht mehr. Meine Frau, die im Pflegebereich tätig war, merkte bald, was los ist und riet mir, einen Arzt aufzusuchen.“

„Ernst Ebner kam 2010 erstmals in meine Ordination. Im Erstgespräch fiel eine Ausdrucksschwäche der Gesichtsmuskulatur sowie verminderte Beweglichkeit und Zittern im Bereich der linken Hand auf. Eine Gangstörung bestand nicht, jedoch ein abgeschwächtes Mitpendeln der Arme beim Gehen“, schildert Dr. Johannes Punzengruber, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Gmunden, OÖ, die Symptome zu Beginn der Erkrankung. Neben Medikamenten erhielt der Patient Einzel-Heilgymnastik und Sport-Physiotherapie sowie osteopathische Behandlungen. Außerdem absolvierte er auch zwei Rehabilitations-Aufenthalte, nach denen sich sein Zustand deutlich verbesserte.

„Nach der zweiten Hüftoperation ging es mir jedoch wieder schlechter. Ich hatte lange Nachwirkungen, die Motorik war langsamer. Ich machte weiter meine physiotherapeutischen Behandlungen, und es ging mir dann auch wieder besser“, erklärt der zweifache Familienvater. Seine große Leidenschaft - neben Sport - ist das Restaurieren seiner Motorräder. Außerdem hätte er gerne steirische Harmonika gelernt. Das war aber leider nicht möglich, weil er starke Rückenschmerzen bekam. Herr Ebner: “Meine Familie und Freunde gingen sehr offen mit der Krankheit um und waren mir immer eine große Stütze. Das wichtigste ist, die Krankheit zu akzeptieren und das Beste daraus machen. Man kann selbst viel dazu beitragen, auch kleine Dinge zu verbessern.“

Corona eine große Herausforderung
„Die laufende medikamentöse Therapie und Physiotherapie wurde von Ernst Ebner auch seit Beginn der Covid-19-Pandemie unverändert fortgesetzt. Eines ist jedoch sicher. Mein Patient wird so lange wie möglich Sport betreiben und ist somit auch ein Vorbild für andere Betroffene“, betont Dr. Punzengruber. „Auf Grund des neuerlichen Lockdowns wird mir leider wieder ein wesentlicher Teil meiner Trainingsmöglichkeiten genommen. Durch das Schließen der Sportstätten, etwa der Tennishallen - ich spiele mindestens zweimal die Woche je zwei Stunden -, kann ich meine Motorik und Koordination nicht im für mich notwendigen Ausmaß trainieren! Die daraus entstehenden Nachteile für meinen Allgemeinzustand sind zurzeit nicht absehbar. Zum Glück kann ich noch Radfahren und wandern", sagt der Pensionist.

Karin Rohrer-Schausberger, Kronen Zeitung

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