Zahl toter Biker hoch

So kommen Motorradfahrer sicher durch den Herbst

Motor
24.11.2020 11:03

Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie - v. a. im Frühling -, bleibt die Anzahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer auf hohem Niveau. Aufgrund des vielerorts schönen Wetters ist die Saison auch noch nicht zu Ende. Damit dennoch nicht noch mehr Biker ihr Leben verlieren, sollten Motorradfahrer gerade im Herbst besonders umsichtig fahren. Tipps für sichere Fahrt gibt der ÖAMTC hier im Video.

(Bild: kmm)

Allein im Zeitraum von 1. Jänner bis 15. November 2020 sind bereits 70 Biker auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Das entspricht einem Anteil von 23 Prozent aller Verkehrstoten. Durch die Pandemie gingen die tödlichen Verkehrsunfälle bei allen anderen Verkehrsteilnehmergruppen um rund 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Der Unfallrückgang bei Motorradfahrern liegt nur bei 11 Prozent.

Meistens sind es Eigenfehler
Eine Auswertung der vergangenen fünf Jahre zeigt, dass drei Viertel (74 Prozent) der tödlichen Motorradunfälle laut Einschätzung der unfallaufnehmenden Exekutive aufgrund von Eigenfehlern der Biker passiert sind. Fast die Hälfte der selbst verursachten tödlichen Motorradunfälle ereignete sich durch nicht angepasste Geschwindigkeit (48 Prozent). Ein weiteres Fünftel durch falsch eingeschätzte Überholmanöver (20 Prozent) sowie 16 Prozent durch Unachtsamkeit/Ablenkung (Quelle: Statistik Austria, ÖAMTC Unfallforschung).

Problematisch ist, dass viele Biker ihr Motorrad nur unregelmäßig nutzen, was zu einer Selbstüberschätzung sowie mangelnden Fahrzeugbeherrschung in Grenzsituationen führen kann. Besonders gefährlich wird es, wenn die eigenen Fahrkenntnisse überschätzt oder die korrekte Fahr-, Brems- und Blicktechnik nicht angewendet wird: „Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, muss Notmanöver beherrschen, sich möglicher Risikosituationen bewusst sein und sollte nie am Limit fahren, damit im Ernstfall noch genug Spielraum ist, um richtig zu reagieren und Unfälle zu vermeiden“, erklärt Georg Scheiblauer, Motorrad-Experte der ÖAMTC Fahrtechnik. „Aber auch andere Verkehrsteilnehmer müssen vermehrt auf Gefahrensituationen mit Motorrädern sensibilisiert werden, denn Biker können leicht übersehen werden.“

„Generell appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein aller, sich vor allem jetzt im zweiten Lockdown an die Regeln im Straßenverkehr zu halten und umsichtig zu handeln und defensiv sowie rücksichtsvoll unterwegs zu sein - nicht nur zum Selbstschutz, sondern auch zum Schutz anderer Personen“, so ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Brenzlige Situationen oder gar Unfälle müssten unbedingt vermieden werden, um auch die Kapazitäten in den Krankenhäusern nicht unnötig zu belasten. Oder weil nicht garantiert ist, dass ein Platz auf der Intensivstation frei ist.

Wer sein Bike auch im Herbst bewegen möchte, sollte folgende Gefahrenquellen beachten:

  • Laub und Fallobst machen die Fahrbahn in Verbindung mit Feuchtigkeit rutschig. Aufgrund der feuchten Witterung in den Nachtstunden halten sich auch an sonnigen Tagen feuchte Stellen, vor allem bei Fahrten durch Wälder. Auch überfrierende Nässe ist möglich.
  • Zudem ist bei niedrigeren Temperaturen die Bodenhaftung der Reifen verringert.
  • Tief stehende Sonne kann Lenker unerwartet blenden.
  • In den Herbstmonaten besteht erhöhte Gefahr durch Wildwechsel.
  • Helle und kontrastreiche Bekleidung kann bei schlechten Sichtbedingungen im Herbst helfen, dass Biker von Fahrzeuglenkern besser gesehen werden.
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(Bild: kmm)



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