Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Leiter der Abteilung für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin am Institut für Pathophysiologie der Universität Wien, weist darauf hin, wie schwerwiegend die Gefahr ist: "Experten nehmen an, dass etwa jeder fünfte plötzliche Todesfall an Bord eines Flugzeuges durch einen Blutpfropfen ausgelöst wird, der sich losreißt, in die Lunge gelangt und dort zur Verstopfung eines Gefäßes führt (Lungenembolie)."
Gefahr durch langes Sitzen
Hauptproblem auf langen Reisen (auch in Bahn oder Auto) ist das ununterbrochene Sitzen mit abgewinkelten Knien. Dadurch wird der Blutfluss in den tiefen Beinvenen verlangsamt. Schon alleine das trägt selbst bei Gesunden dazu bei, dass sich ein Gerinnsel bilden kann. Kommen dann noch andere Risikofaktoren hinzu, steigt die Gefahr für eine Thrombose. Wenn etwa auf dem Langstreckenflug ein Schlafmittel eingenommen wird, bewegt man sich kaum bis gar nicht, was das Blut noch mehr versacken lässt. Weiters herrscht im Flugzeug nur geringe Luftfeuchtigkeit. Wer zusätzlich zu wenig trinkt, riskiert, dass "der Lebenssaft" dickflüssiger wird und Pfropfen somit leichter entstehen können.
Folgende Faktoren vergrößern das Risiko weiter:
Was kann man gegen eine Thrombose und somit die gefährliche Lungenembolie tun? Prof. Kollaritsch: "Wichtig ist reichliche Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser. Keinen Alkohol trinken! Während des Fluges immer wieder aufstehen und Lockerungsübungen machen. Nicht zu Schlaftabletten greifen!" Wer unter Krampfadern (Varizen) leidet, sollte eine Stützstrumpfhose anziehen. Dazu den Arzt befragen!
Reisende, die als Hochrisikopatienten eingestuft werden, müssen mitunter niedermolekulares Heparin (Blutverdünnungsmittel) zur Selbstinjektion verwenden. Die kleine Spritze sollte man ein bis drei Stunden vor Abflug in Bauch oder Oberschenkel injizieren. Lass dir vom Arzt zeigen, wie das am besten funktioniert.
von Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung
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