Praxistest

Wie stark blenden LED-Scheinwerfer wirklich?

Motor
05.12.2019 01:00

LED-Scheinwerfer geben ein herrlich starkes Licht ab, das die Nacht beinahe zum Tage macht. Wer sie einmal ausprobiert hat, möchte nachts mit nichts anderem mehr unterwegs sein, schon gar nicht mit klassischen Halogen-„Funzeln“. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Der Gegenverkehr fühlt sich oft geblendet. Um herauszufinden, wie und ob LED-Scheinwerfer tatsächlich blenden, hat der ADAC verschiedene Systeme untersucht.

(Bild: kmm)

Das Ergebnis: Ja, manche LED-Scheinwerfer und sogar Rückleuchten blenden unnötig stark. Vorne sind sogenannte „Linsenprojektionssysteme“ verantwortlich, die mittels einer besonders kleinen Lichtquelle punktuell sehr helles Licht ausstrahlen.

LEDs benötigen einen geringeren Bauraum, somit können immer kleinere Leuchten gebaut werden. Der kleine, sehr helle Lichtpunkt wird jedoch von vielen Autofahrern als unangenehm empfunden. Das Auge kommt an seine Grenzen, sodass im Moment der Blendung die Sehfähigkeit und damit die Verkehrssicherheit stark eingeschränkt sein können.

LED-Scheinwerfer müssen nicht blenden
Die ADAC-Untersuchung zeigt aber auch: LED-Scheinwerfer müssen nicht blenden. Technisch ist eine Verringerung der Blendung durchaus möglich. Für das Auge angenehmer ist die „Reflektortechnik“. Dabei wird das LED-Licht erst auf einen Reflektor gelenkt, der daraus dann den gewünschten Lichtkegel formt. Hier tritt das Licht flächiger und homogener aus dem Scheinwerfer, zudem wird ein direkter Blick in die gleißende LED verhindert. Daher empfiehlt der ADAC bei Scheinwerfern und Leuchten nicht das Design, sondern die Verkehrssicherheit in den Fokus zu stellen und Systeme mit möglichst großem und homogenem Lichtaustritt zu verbauen.

Eine Kombination beider Systeme für die jeweils gewünschten Funktion, ist nach Ansicht der ADAC Experten ideal: Blendarme Reflektortechnik für das Abblendlicht, gebündelte Linsenprojektion beim adaptiven Fernlicht.

Um Blendungen generell zu minimieren oder zu vermeiden, empfiehlt der ADAC:

  • Nicht direkt in die entgegenkommenden Scheinwerfer schauen. Stattdessen bewusst nur die Fahrspur fokussieren, insbesondere den rechten Straßenrand
  • Sehkraft freiwillig und regelmäßig kontrollieren lassen
  • Saubere Fahrzeugscheiben und Brillengläser: Beschlag, Schmutz, Kratzer führen zur Blendung
  • Lichteinstellung und die Leuchtweite regelmäßig überprüfen und an die Fahrzeugbeladung anpassen.
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(Bild: kmm)



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