Microsoft-Chefjustiziar Brad Smith hat in einem eindringlichen Appell neue Gesetze zur Regulierung der automatischen Gesichtserkennung gefordert. Es handle sich um eine „globale Herausforderung“, der sich die Industrie direkt stellen müsse, so Smith in einem Blog-Eintrag. Ziel müsse es sein, einen Überwachungsstaat wie in George Orwells Roman „1984“ zu verhindern.
Die neuen Gesetze sollten bereits im kommenden Jahr verabschiedet werden, forderte Smith. Bis dahin werde Microsoft für sich selbst Standards ausarbeiten und umsetzen. Konkurrenten rief Smith dazu auf, dem Beispiel zu folgen. Konkret sprach er sich für mehr Transparenz, strenge Kontrollen der Gesichtserkennungsprogramme durch Menschen und Schutz der Privatsphäre aus.
Diskriminierung vorbeugen
Wenn Algorithmen bei den Programmen wichtige Entscheidungen treffen, müsse Diskriminierung vorgebeugt und Meinungsfreiheit garantiert werden. Automatische Gesichtserkennung dürfe nur nach Anordnung durch ein Gericht eingesetzt werden.
Nicht über dem Gesetz
Smith begründete seine Forderung auch unter Verweis auf zentrale Prinzipien der Demokratie. Ein Prinzip sei immer gewesen, dass Regierungen nicht über dem Gesetz stehen. „Heute müssen wir dafür sicherstellen, dass die Verwendung automatischer Gesichtserkennungsprogramme durch Regierungen der Herrschaft des Gesetzes untergeordnet bleibt.“
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