Wenige Wochen nach Beginn der Übernahmeverhandlungen hat der Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor seine Bemühungen zum Kauf der US-Technologiefirma Synaptics an den Nagel gehängt. Dialog habe die Gespräche beendet, teilte der schwäbisch-englische Chiphersteller am Dienstagabend mit. Warum der Deal scheiterte, gab Dialog nicht an.
Insidern zufolge fand der US-amerikanische Touchpad-Hersteller unter anderem den angebotenen Kaufpreis zu niedrig. Eine Übernahme wäre für Dialog wohl nicht einfach zu stemmen gewesen. Während Dialog an der Börse rund 1,1 Milliarden Euro wert ist, kommt Synaptics auf etwa 1,5 Milliarden Euro.
Anleger in Frankfurt nahmen das Ende der Verhandlungen positiv auf. Die Dialog-Aktie kletterte im Tecdax mehr als sieben Prozent. Allerdings profitierte das Papier auch von der guten Apple-Quartalsbilanz. Der iPhone-Hersteller gehört zu den Hauptkunden von Dialog.
80 Prozent des Umsatzes kommen von Apple
Analysten zufolge macht Dialog fast 80 Prozent seines Umsatzes mit Lieferungen an Apple. In den vergangenen Monaten hatten Sorgen vor Auftragsverlusten den deutschen Chiphersteller an der Börse unter Druck gesetzt. Am Donnerstag gibt das Unternehmen Einblick ins zweite Quartal.
Im Minus notierte die Synaptics-Aktie nach dem Aus der Gespräche. Sie gab nachbörslich mehr als zehn Prozent nach. Firmenchef Rick Bergman versicherte, der Hersteller von Fingerabdruckssensoren und Berührungsbildschirmen sei auch als selbstständiges Unternehmen gut aufgestellt.
Im Juni hatte Dialog mitgeteilt, eine umfangreiche Prüfung („due diligence“) im Zusammenhang mit einem möglichen Erwerb von Synaptics fortsetzen zu wollen. Es bestehe keine Sicherheit, dass eine Transaktion zustande komme.
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