Schmerzen

Keine Frage des Alters

Gesund
01.07.2018 06:00

Stechend, stumpf, pochend, in leichter Form oder als quälender Zustand - wir alle haben schon Schmerz empfunden. Er ist ein fester Bestandteil unseres Lebens.  Ob bei Kindern oder Senioren, hier gilt bei Diagnose sowie Behandlung einiges zu beachten.   

Bereits früh werden wir mit kleineren oder größeren Wehwehchen konfrontiert: etwa im Rahmen von Dreimonatskoliken, Impfungen, Zahndurchbruch, Verletzungen, Verbrennungen, Operationen, Entzündungen von Ohren, Hals oder Bauch. Den Kleinen fällt es jedoch meist schwer, ihre Leiden zu benennen oder zu lokalisieren. Bei Kindern, die mit uns noch nicht oder nur unzureichend kommunizieren können, werden Verhaltensweisen, die in Zusammenhang mit Schmerzen auftreten, für die Bewertung der Intensität herangezogen. Ab dem vierten bis sechsten Lebensjahr vermögen die Sprösslinge Beschwerden eigenständig einzuschätzen. Hierzu wählen sie aus einer Skala ein Gesicht, das ausdrückt, wie stark sie den Schmerz wahrnehmen.

Viele Eltern sind oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen, wenn ihr Kind leidet. Wichtig: Die Beschwerden von Sohn oder Tochter ernst nehmen und Unterstützung bei deren Bewältigung bieten. Ablenkung, Zuwendung sowie kurze Ruhepausen können hier bereits helfen. Treten die Schmerzen häufiger beziehungsweise wiederkehrend auf, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Für die Therapie stehen medikamentöse und nicht-medikamentöse Methoden zur Verfügung. Arzneien jedoch nicht eigenständig, sondern nur nach Verordnung eines Arztes verabreichen. Nicht jedes Medikament ist auch für Kinder geeignet.

Behandeln in der Schwangerschaft
Werdende und stillende Mütter stehen dem Einsatz von Arzneimitteln oft sehr unsicher gegenüber. Sie befürchten, ihr Nachwuchs könnte dadurch Schaden erleiden. Jedoch sollten Beschwerden während der Schwangerschaft nicht aus Angst vor möglichen Folgen für das Ungeborene einfach ignoriert werden. „Es ist eine in zahlreichen Studien bestätigte Tatsache, dass anhaltender, therapiewürdiger Schmerz den Schwangerschaftsverlauf gefährden kann“, gibt OA Dr. Grögl-Aringer, Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien zu bedenken.

Die Rücksprache mit dem Arzt ist jedoch vor der Einnahme von Arzneimitteln erforderlich. „Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der vergangenen Jahre wissen wir, welche Medikamente - sogenannte Analgetika - als nahezu oder gänzlich unbedenklich anzusehen sind und welche ein Risiko für das Ungeborene oder den Säugling darstellen können“, so die Ärztin.

Leiden auch im Alter ernst nehmen
Schmerzen im späteren Lebensabschnitt werden häufig als normal angesehen. Die Betroffenen reden folglich kaum oder gar nicht darüber. Die Beschwerden müssen jedoch nicht still erduldet werden sondern lassen sich in der Regel sehr gut behandeln. Bei der Therapie sind aber bestimmte Faktoren, die mit dem Alter zusammenhängen, zu beachten. So müssen etwa aufgrund von Veränderungen des Stoffwechsels bei älteren Personen meist andere Therapiestrategien als bei den jungen eingesetzt werden. Demenzbetroffene oder geistig verwirrte Personen sind häufig nicht mehr in der Lage, zu benennen, ob, wo und wie stark sie Schmerzen haben. Angehörige können jedoch Hinweise im Verhalten, die auf Leiden schließen lassen erkennen: gequälte Laute, Unruhe, Abwehr, Appetitmangel, Blässe, Schwitzen, erhöhter Puls oder flache Atmung.

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Es ist von großer Bedeutung, dass Schmerzen nicht still erduldet, sondern rasch und effektiv behandelt werden. Auch wenn eine vollständige Beseitigung nicht immer möglich ist, können die Beschwerden meist deutlich gelindert werden. Das bedeutet mehr Lebensqualität für die Betroffenen. Der aktuelle Ratgeber „Schmerzen und Bewegungsapparat verstehen“ liefert wissenswerte Informationen und hilfreiche Tipps für die medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung verschiedener Schmerzformen. Darunter u. a. Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen sowie postoperative Leiden und Tumorbeschwerden. Wie in der Buchreihe „Gesundheit verstehen“ üblich, wurden alle Beiträge gemeinsam mit Experten erstellt.

Die Broschüre ist ab sofort in den Apotheken kostenlos erhältlich. Zudem steht sie online - ebenfalls kostenlos - zum Download zur Verfügung:www.gesundheitverstehen.at.

Mag. Regina Modl, Kronen Zeitung

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