Bis zu 15 Grad

Extremer Wetterumschwung sorgt für mehr Todesfälle

Gesund
02.03.2018 11:53

Mit der klirrenden Kälte wird es laut Meteorologen bald vorbei sein. Für Sonntag versprechen Experten überhaupt gleich bis zu 15 Grad. Doch der Temperatursprung, der uns am Wochenende erwartet und bei vielen für Freude sorgen wird, bedeute eine massive Belastung für den menschlichen Organismus, warnen Experten. Vor allem ältere Menschen kommen mit extremen Wetterumschwüngen schlechter zurecht und sind vermehrt anfällig für diese „Saisonsterblichkeit“.

Internationale Studien belegen, dass Kälte offenbar gefährlicher ist als Hitze, da sie bestehende Erkrankungen verschlimmern und das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfälle vergrößern kann. Noch gefährlicher als das klirrend kalte Wetter der vergangenen Tage ist allerdings der plötzliche Temperaturumschwung, der uns am Wochenende erwartet.

Große Anstrengung für Organismus
Grund dafür ist die rapide Temperaturumstellung, die der Körper erfahren muss: „Erfolgt die Veränderung sprunghaft, sind viele Liter Blut zu transportieren – das ist für den Organismus sehr anstrengend“, sagt Clemens Steinwender, Kardiologe im oberösterreichischen Kepler-Klinikum. Problematisch sei das insbesonders, wenn Temperaturen sich schneller ändern, als der Körper sich anpasst: „Im Normalfall dauert es etwa drei Tage, bis der Kreislauf sich umgestellt hat.“

Vermehrte Todesfälle
Das kann auch Dr. Florian Keusch von der Bestattung Wien bestätigen: „Wenn die Temperaturen konstant bleiben, bemerken wir keine großartigen Veränderungen bei der Anzahl der Sterbefälle. Bei Wetterumschwüngen hingegen kommt es häufiger zu Todesfällen.“ Auch die deutsche Meteorologin und Epidemiologin Alexandra Schneider konnte mit ihrer Studie, die bereits im Juni 2016 im Fachjournal „Heart“ erschienen ist, bestätigen, dass sowohl bei Hitze als auch bei einem Kälteeinbruch mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Leiden sterben.

Hoher Blutdruck wird gefährlich
Vor allem für Menschen mit hohem Blutdruck sowie für Ältere oder Geschwächte könnte der Temperatursprung gefährlich werden. Das sei laut Steinwender speziell der Fall, wenn sie medikamentös schlecht eingestellt sind. Er rät dazu, vorbeugend viel zu trinken und nur Leichtes zu essen: „Je mehr Verdauung nötig ist, desto mehr Blut benötigt der Körper vom Kreislauf.“

Wie sehr akute Herz-Kreislauf-Vorfälle an solchen Tagen durchschnittlich zunehmen? Steinwender: „Wir behandeln im Kepler-Uniklinikum dann etwa fünf bis zehn Prozent mehr Betroffene als sonst.“

Kronen Zeitung/krone.at

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