Harley-Davidson muss weltweit eine Viertelmillion Motorräder in die Werkstätten rufen - der Grund sind mögliche Bremsenprobleme bei 31 Modellen aus den Baujahren 2008 bis 2011. Interessanterweise hatte der US-Hersteller just im Jahr einen noch größeren Rückruf zu bewältigen, ebenfalls wegen der Bremsen, aber aus einem anderen Grund.
Aktuell ist das Problem, dass die Bremswirkung nachlassen kann, wenn die Bremsflüssigkeit deutlich über den empfohlenen Zeitraum von zwei Jahren hinaus nicht gewechselt wird: Von der Bremsflüssigkeit aufgenommene Feuchtigkeit könnte zu Korrosion im System führen, was unter Umständen sogar den Totalausfalle der Bremsanlage zur Folge haben kann. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, die den Rückruf angeordnet hat, sieht jedenfalls ein erhöhtes Unfallrisiko.
Allein in den USA sind 175.000 Harleys betroffen, insgesamt 251.000 Motorräder, allesamt mit ABS, und zwar alle Touring, CVO-Touring- (Road King, Road Glide, Electra Glide und Street Glide) und VSRC-Modelle der genannten Baujahre. Darunter auch einige Polizeimotorräder.
Die Behörde untersucht das Thema bereits seit 2016, als sich Beschwerden über versagende Bremsen häuften. Insgesamt wind offiziell 43 Fälle bekannt geworden, von drei Unfällen ist die Rede, zwei davon mit Verletzten.
Für Kunden ist der Rückruf kostenlos - Harley-Davidson hingegen wird an die 30 Millionen Dollar investieren müssen.
Bremsenrückruf bereits 2011
Tausende der betroffenen Motorräder werden zum zweiten Mal an einem Rückruf, der die Bremsen betrifft, teilnehmen. Ende 2011 hatte Harley-Davidson weltweit mehr als 300.000 Touring- und Trike-Maschinen der Baujahre 2009 bis 2011 in die Werkstatt beordern müssen. Damals konnte die Hitze der Auspuffanlage den Schalter für das Bremslicht außer Gefecht setzen. Im schlimmsten Fall konnte sogar Bremsflüssigkeit austreten und damit das Bremsen selbst beeinträchtigen.
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