Offen räumte Silverman die Filterung und Blockade bestimmter Nachrichten in der chinesischen Skype-Version ein, die Worte wie "Kommunistische Partei", "Tibet" oder "Demokratie" enthalten. "Es ist allgemein bekannt, dass in China Zensur existiert und die chinesische Regierung Kommunikation in und aus dem Land überwacht." Als Mehrheitspartner in dem Skype-Gemeinschaftsunternehmen in China sei TOM wie jeder andere Kommunikationsdienstleister verpflichtet, sich an die Vorschriften zu halten. "Diese Regeln beinhalten die Anforderung, Nachrichten mit Wörtern, die Chinas Behörden als "anstößig" betrachten, zu überwachen und zu blocken."
Schon 2006 habe Skype öffentlich gemacht, mit einem Textfilter zu arbeiten. Damals sei aber auch versichert worden, dass solche Mitteilungen "einfach gelöscht" und nicht gespeichert würden. Der Skype-Präsident reagierte mit seiner Erklärung auf einen Bericht von Experten und Menschenrechtsaktivisten der Forschergruppe Citizen Lab an der Universität Toronto, wonach die Botschaften zusammen mit persönlichen Informationen über die Nutzer auf ungesicherte Server geladen worden seien, die von außen zugänglich gewesen seien und sogar die Codes zur Entschlüsselung dieser Daten enthielten.
Silverman bestätigte, dass auch Skype-Nutzer aus anderen Ländern der Kontrolle zum Opfer fallen, wenn sie mit einem der rund 70 Millionen Nutzer der TOM-Skype genannten Variante in China kommunizieren. Solange aber beide die Standard-Software von Skype benutzten, sei die Kommunikation "absolut sicher und privat", beteuerte der Skype-Präsident.
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