Eine Art Strip-Poker

Kunden schlachten Diesel-Golf vor der Rückgabe aus

Motor
23.12.2016 18:07

In den USA muss VW wegen der Dieselgate-Affäre Hunderttausende Diesel-Fahrzeuge zurückkaufen - ein Riesengeschäft für die Kunden. Manche begnügen sich aber nicht damit, das Auto einfach zurückzubringen, sondern bauen erst noch einige Teile aus. Möglich machen soll das eine Formulierung in den Rücknahmebedingungen…

(Bild: kmm)

In der richterlichen Anordnung heißt es, das zurückzunehmende Fahrzeug müsse fahrbereit sein, also aus eigener Kraft fahren können. Davon, dass Stoßfänger, Kotflügel, Scheinwerfer, Türen, Heckklappe oder auch Innenausstattung vorhanden sein müssen, steht da nichts.

Da stellt sich für einige Besitzer offenbar die Frage, warum sie genannte Teile (und noch einige mehr) nicht extra verkaufen sollen, um dann trotzdem die volle Prämie zu bekommen. Diese umfasst den Wert des Wagens zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Abgasmogeleien, zuzüglich eines Aufschlags von bis zu 10.000 Dollar.

Einer dieser kreativen Kunden ist Joe Mayer, der einen VW Golf TDI aus dem Jahr 2010 besitzt. Den hatte er gekauft, kurz bevor der Skandal im September 2015 aufkam, ihn aber erst danach zugelassen. So konnte er sich auch noch das pikante Kennzeichen "DSLGATE" sichern, das für "Dieselgate" steht.

Er baute von seinem Golf außer Armaturenbrett und Innenspiegel so ziemlich alles ab, was entfernbar war, sogar Sitze und Airbags. Gestrippt sagen sie dazu auf Englisch. Mit diesem Gerippe fuhr er zum Händler, der ihn aber eiskalt abblitzen ließ!

Der mit dem VW-Fall betraute Richter Charles Breyer unterstützt die Ansicht des Händlers, dass das Strippen des Autos nicht im Sinne der Rechtsprechung sei. Wie die Rechtslage nun wirklich ist, müssen wohl wiederum die Gerichte entscheiden. Das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen sein.

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(Bild: kmm)



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