Zu laut, zu dumm

Googles Militär-Roboter untauglich fürs Militär

Elektronik
30.12.2015 08:40

Der vor zwei Jahren von Google aufgekaufte US-Roboterhersteller Boston Dynamics muss sich einen anderen Abnehmer für seine für das Militär gedachten vierbeinigen Roboter suchen. Wie aus Militärkreisen verlautbarte, seien die Roboter für den militärischen Einsatz derzeit noch nicht geeignet, weshalb die US-Armee Pläne für deren Nutzung auf Eis legt. Der Grund: Die Roboter sind zu laut und zu dumm.

Seit vier Jahren hat Boston Dynamics seinen vierbeinigen Transport-Roboter "Alpha Dog" entwickelt, auf Messen ausgestellt und im Feld erprobt. Jetzt hat die US-Armee kein Interesse mehr an dem Roboter. Gegenüber dem Militärportal Military.com erklärt Marinekommandant General James Amos: Er sei für Kampfeinsätze mit seinem Verbrennungsmotor einfach zu laut und würde die Position der Soldaten verraten.

Verbrennungsmotor zu laut für Einsätze
Ursprünglich war "Alpha Dog" als Transportroboter für unwegsames Gelände gedacht, quasi als robotischer Ersatz für einen ordinären Esel oder ein Pferd. Soldaten sollten schweres Equipment am Roboter deponieren, welcher ihnen im Einsatz folgen sollte. Angetrieben wurde der "Alpha Dog" dabei wegen seines hohen Energiebedarfs von einem Verbrennungsmotor, was ihm letztlich zum Verhängnis wurde.

Wegen ihrer Lautlosigkeit bevorzugt die US-Armee strombetriebene Roboter, die es allerdings bei der Transportleistung nicht mit dem lauten "Alpha Dog" aufnehmen können. Zwar hat Boston Dynamics mit dem flinken Laufroboter "Spot" auch einen akkubetriebenen Roboter für das Militär im Sortiment, allerdings erfüllt auch dieser noch nicht die Anforderungen des militärischen Alltags.

Elektro-Roboter noch nicht autonom genug
Der kompakte elektrisch betriebene Roboter sei zwar grundsätzlich ausgezeichnet für die Bodenaufklärung geeignet. Das Problem sei allerdings, dass "Spot in seiner jetzigen Konfiguration nicht die Autonomie hat, um das zu tun. Es hat zwar die Fähigkeit, sich in der Umwelt fortzubewegen, aber es ist vollständig von einem Controller abhängig", sagt der Bodenkampf-Spezialist Captain James Pineiro.

Die Folge: Fürs erste werden sowohl "Spot", als auch "Alpha Dog" eingemottet und in den robotischen Ruhestand geschickt. Ob sie weiterentwickelt und eines Tages doch noch vom Militär genutzt werden, ist derzeit unklar. Sie seien aber auch so schon nützlich gewesen, sagt Kyle Olson von der Forschungsabteilung der US-Armee. "Wir spielen gerne mit Dingen, die abstrus und seltsam sind. Davon zu lernen, war eine große Sache, und wir lernen immer noch."

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