Asien und Osteuropa

So gefährlich sind billige No-Name-Winterreifen

Motor
07.10.2015 16:46
Wer bei Winterreifen spart, spart am falschen Platz. Das belegt eindrucksvoll der aktuelle GTÜ-Test mit Winterreifen der unteren Preisklasse der Größe 205/55 R16 91H. Die Sachverständigen- und Prüforganisation aus Stuttgart spricht von teilweise erschreckenden Ergebnissen.
(Bild: kmm)

Besonders in der kalten Jahreszeit müssen Reifen Höchstleistungen erbringen. Nicht nur, dass Nässe, Schnee und Eis auf der Fahrbahn die Griffigkeit stark beeinträchtigen, allein schon die vergleichsweise niedrigen Temperaturen haben spürbare Auswirkungen auf die Fahrsicherheit.

"Billigreifen" sind daher auch im Winter eine schlechte Wahl. Auf nasser und matschiger Fahrbahn werden viele der Pneus aus asiatischer und osteuropäischer Produktion zur Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Lange Bremswege und schlechte Handling-Eigenschaften erhöhen das Unfallrisiko enorm.

Während sich die Billigreifen beim Bremsen und Handling auf schneebedeckter Fahrbahn noch relativ wacker schlagen, kommt auf nasser oder matschiger Piste das große Erwachen. Bei einer Vollbremsung bei Nässe aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h hat der schlechteste der getesteten Billigreifen im Vergleich zu einem europäischen Mittelklassereifen einen um elf Meter längeren Bremsweg - "im schlimmsten Fall kann das zu einem schweren Verkehrsunfall führen", warnen die GTÜ-Experten.

Nicht weniger erschreckend sind die Restgeschwindigkeiten beim Bremsvorgang aus 100 km/h. Während das Testfahrzeug mit den Referenzreifen nach 50 Metern steht, rauschen die Autos mit den Billigreifen mit Geschwindigkeiten von bis zu 41 km/h vorbei und kommen erst viele Meter weiter zum Stillstand.

MarkeBremsweg bei NässeRestgeschwindigkeit
Linglong R650LL61,3 m41,4 km/h
Achilles W10159,7 m38,8 km/h
Racealone Snoway I59,0 m37,4 km/h
Ovation W58657,9 m35,2 km/h
Kormoran Snowpro B257,5 m34,3 km/h
Infinity INF 04956,5 m32,0 km/h
Champiro Winterpro53,7 m23,6 km/h
Referenzreifen50,7 m0,0 km/h

Wie gut oder wie schlecht ein Reifen ist, zeigt sich auch beim Handling auf nasser Fahrbahn. Schon beim Anfahren fehlt es den Billigreifen an Traktion und das Auto mit den Referenzreifen fährt vornweg. Die "Billigheimer" haben kaum eine Chance: schlechtes Gripniveau, mangelhafte Seitenführung, heftige Lastwechselreaktionen schon bei geringer Geschwindigkeit und wenig Traktion.

So hat die GTÜ getestet
Die Winterreifen der Dimension 205/55 R16 91H wurden auf zwei serienmäßigen VW Golf auf ihre Bremsweg-, Nässe- und Handling-Eigenschaften getestet. Als Referenzreifen diente ein europäischer Winterreifen der Marke Dunlop. Gefahren wurde der Test auf zwei ausgewiesenen Reifenteststrecken in Finnland und Deutschland. Eine spezielle Hard- und Software der neuesten Generation sorgte für präzise Messergebnisse. Sämtliche Daten wurden onboard erfasst und von Reifenexperten vor Ort ausgewertet.

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(Bild: kmm)



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