PS ist nicht alles

Von Fiat bis Bugatti: Das sind die Drehmoment-Kings

Motor
11.05.2011 11:09
Bei der automobilen Prahlerei am Stammtisch gelten Pferdestärken und Höchstgeschwindigkeit immer noch als wichtigste Kriterien. Dabei ist in Sachen Fahrspaß eigentlich das Drehmoment der maßgebliche Wert. Hier ein Überblick, bei welchem Fahrzeug und in welcher Hubraumklasse jeweils bei Benziner und Diesel am meisten Drehmoment geboten wird.
(Bild: kmm)

Früher hieß die Gleichung: Viel Hubraum gleich viel Drehmoment. Zumindest beim Ottomotor hat sich das mittlerweile geändert. Der Trend zum sogenannten Downsizing hat zu kleinen Brennräumen geführt, das Drehmomentdefizit der geschrumpften Triebwerke gleichen Turbolader und Kompressoren aus. So können mittlerweile auch schon Kleinwagen und Kompakte mit überquellender Durchzugskraft aufwarten. Und das beste dabei: Die maximalen Nm-Werte liegen wie beim Diesel in der Regel schon unterhalb von 2.000 Umdrehungen an – also in einem alltagstauglichen und verbrauchsökonomischen Bereich.

Bis 1 Liter Hubraum
In der Klasse bis 1,0 Liter Hubraum ist der kleine Fiat 500 der Drehmomentriese – obwohl er als zurzeit einziger Pkw nur zwei Zylinder hat. Aus 900 Kubikzentimetern schöpft er dank der neuartigen Ventilsteuerung Multi Air stolze 145 Nm. So geht der Kleinstwagen trotz vergleichbar geringem PS-Wert 85 PS deutlich flotter zur Sache als einschlägige Wettbewerber, die auf konventionelle 1,0-Liter-Benziner setzen. Auch der drehmomentstärkste Diesel in der kleinen Klasse kann da nicht mithalten: Das 0,8-Liter-Triebwerk aus dem Smart Fortwo bringt es nur auf 130 Nm.

Bis 1,5 Liter Hubraum
Besonders an Popularität hat zuletzt die Hubraumklasse bis 1,5 Liter gewonnen. Vor allem der Volkswagen-Konzern bietet eine ganze Reihe von aufgeladenen 1,4-Liter-Benzinern an, etwas in VW Golf und Audi A3, aber auch im VW Passat. Die Motoren erreichen Leistungs-Drehmomentwerte wie zuvor nur deutlich hubraumgrößere Triebwerke - allerdings ohne deren Spritdurst zu teilen.

Die zurzeit drehmomentstärkste Version bringt es auf 250 Nm bei einer Leistung von 180 PS (etwa im VW Polo GTI). Auch Fiat hat einen gleich starken 1,4-Liter-Benziner im Programm, der mit 170 PS etwa im Alfa Mito eingesetzt wird. Auf Dieselseite geht die Newtonmeter-Krone an den 1,5-Liter-Selbstzünder von Renault (Clio, Laguna), der mit seinen bis zu 240 Nm auch in verschiedenen Nissan-Modellen Dienst tut (z.B. Qashqai). Der Klassensieg resultiert aber auch aus dem Fehlen ernsthafter Konkurrenz, denn bei vielen Wettbewerbern startet die Dieselmotorenpalette erst bei 1,6 Litern.

Bis 2 Liter Hubraum
Als einziger Nicht-Europäer erobert der Mitsubishi Lancer Evolution einen Sieg. In der Kategorie bis 2,0 Liter ist der 1,8-Liter-Turbobenziner des Allrad-Boliden mit 366 Nm absolut konkurrenzlos. Den stärksten 2,0-Liter-Diesel findet man bei BMW. Das unter anderem im BMW 123d (204 PS) eingesetzte Triebwerk wuchtet stolze 400 Nm auf die Kurbelwelle.

Bis 3 Liter Hubraum
In der Klasse bis drei Liter Hubraum beginnt das alleinige Reich der deutschen Hersteller. Bei den Benzinern ist der 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbomotor aus dem BMW 1er M mit seinen 500 Nm das Maß der Dinge. Selbst der ebenfalls 340 PS starke 2,5-Liter-Fünfzylinder aus dem Audi RS3 kann da mit seinen 450 Nm nicht mithalten. Im Vergleich mit dem stärksten Diesel muss sich aber auch das BMW-Kraftpaket hinten anstellen: Der Sechszylinder-Selbstzünder aus dem Mercedes E 350 CDI kommt bei einer Leistung von 265 PS auf konkurrenzlose 620 Nm.

Über 3 Liter Hubraum
Oberhalb von 3,0 Liter gehen die Drehmomente fast schon ins Astronomische. Absoluter Newtonmeter-Kaiser ist der 16-Zylinder-Supersportwagen Bugatti Veyron Super Sport mit 1.500 Nm aus 8 Litern Hubraum. Auch preislich hat der 1.200 PS starke Allrader mit weit über 2 Millionen Euro eine Sonderstellung.

Ein Solitär ist auch der Audi Q7 V12 TDI: Das Luxus-SUV wurde allein gebaut, um die Leistungsfähigkeit des deutschen Diesels unter Beweis zu stellen. Große Käufernachfrage generiert das Prestige-Projekt nicht. Kein Wunder bei einem Einstiegspreis von 171.270 Euro. Dafür bietet der 6,0-Liter-Zwölfzylinder-Diesel 1.000 wuchtige Newtonmeter und 500 PS.

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(Bild: kmm)



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