Was hierzulande auf den einen oder anderen befremdlich wirken mag, ist in den USA bereits ein großer Erfolg. "GodTube" (siehe Infobox) ist eine der am schnellsten wachsenden Websites der USA. Bereits zum Launch des Portals im August dieses Jahres griffen 1,7 Millionen User auf die Inhalte der Seite zu. Ursprünglich als eine Ressourceseite für Kirchen gedacht, finden sich aktuell über 25.000 Videos auf der Glaubensplattform, wobei täglich zwischen 300 und 500 neue hinzukommen.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, steckt hinter dem Portal doch ein sorgfältig geplantes Businessmodell. So findet sich neben religiöser auch viel weltliche Werbung, zudem müssen Abonnementgebühren bezahlt werden. Auch das Sammeln anonymer demografischer Daten gehört zum Konzept, soll es doch Marketing- und Medienproduzenten erlauben, ein klareres Bild von den Nutzern der Seite zu bekommen. Vertrauliche Daten würden laut Angaben der Seitenbetreiber jedoch nicht weitergegeben.
"Wir wenden Web-Technologie so auf das Evangelium an, dass es ansprechend auf junge Menschen wirkt", erläutert Chris Wyatt, CEO und Begründer von "GodTube". Ein einfaches, jugendfreundliches Interface und die Miteinbeziehung einer interaktiven Videotechnologie seien Mittel zum Zweck, um vernetzte Religion auf einem neuen Level zu präsentieren. "Eine junge Generation von Christen passt sich den neuen Technologien schnell an", analysiert Wyatt den Ausgangspunkt seiner Idee. Durch die immer flächendeckendere Erschließung mit Breitband-Internet sei das Geschäft mit der Online-Religion darüber hinaus ein äußerst lukratives.
Wyatt, ein Mitglied der First Baptist Church of Dallas, beschreibt seine Seite als eine Art neutrale Schweiz, die offen ist für alle theologischen Standpunkte. Alle auf "GodTube" zu findenden Videobeiträge werden nach dem Upload geprüft. Mitglieder anderer Glaubensrichtungen seien herzlich dazu eingeladen, sich an der Webseite zu beteiligen, ein Bekehren zu einem anderen Glauben sei jedoch nicht erwünscht. (pte)
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