Spionage-Software

FlexiSpy spioniert Handy-Daten aus

"Dank 'FlexiSpy' habe ich letztendlich entdeckt, dass meine Frau mich mit meinem Bruder betrog. Ich hatte schon mehr als ein Jahr ein schlechtes Gefühl dabei. Seit der Scheidung ist mein Leben soviel besser." Mit diesem unfreiwillig komischen Geständnis eines angeblichen FlexiSpy-Nutzers wirbt das in Bangkok ansässige Unternehmen Vervata für die eigene Handy-Spionage-Software. Dass sich damit auch viel Schindluder treiben lässt, scheint man jedoch gekonnt zu ignorieren.

Für eine Jahresgebühr von 100 Euro kann ab sofort jeder fremde Handys ausspionieren - die Software "FlexiSpy" macht's möglich. Das Programm wird via Bluetooth oder über eine Speicherkarte auf das zu überwachende Handy installiert und meldet von nun an für den Nutzer unsichtbar persönliche Daten an den neugierigen Spion.

Für zusätzliche 50 Euro können nicht nur ein- und ausgehende Anrufe oder SMS überwacht und mitgelesen werden, sondern auch "Lauschangriffe" auf die unmittelbare Umgebung des Handy-Nutzers erfolgen. Ist das Handy mit der Spionage-Software eingeschaltet, kann über einen Befehl das Mikrofon aktiviert und die Umgebung abgehört werden - vielleicht ja das lustvolle Stöhnen der Sekretärin, während der Mann angeblich wieder Überstunden macht.

Ausspioniert werden können derzeit alle Nutzer eines Handys mit Symbian-Betriebssoftware, etwa die Nokia-Modelle "N70", "N73", das Samsung SGH-i520 oder das LG KS10 JoY. Der Einsatz der Software ist allerdings strafbar, obwohl der "FlexiSpy" frei über eine Website (siehe Infobox) zum Kauf angeboten wird und legal erworben werden kann.