Vertrauensbeweis

Kaspersky will Software-Quellcode offenlegen

Web
23.10.2017 14:31

Nach dem Vorwurf, der russische Antiviren-Spezialist Kaspersky habe Moskaus Geheimdienst beim Ausspähen von US-Computern geholfen, wirbt die Firma um mehr Vertrauen im Westen. In einer "Transparenzinitiative" soll der Quellcode der Kaspersky-Software einschließlich Updates und Aktualisierungen der Bedrohungserkennung für die unabhängige Überprüfung und Beurteilung bereitgestellt werden.

Damit solle im ersten Quartal kommenden Jahres begonnen werden, kündigte Kaspersky am Montag an. Die Belohnung für unabhängige Experten, die Schwachstellen in Kaspersky-Produkten finden, wurde auf 100.000 Dollar (rund 84.600 Euro) erhöht. Das Unternehmen möchte zudem bis 2020 drei "Transparenzzentren" in Europa, Asien und den USA einrichten, "um sicherheitsrelevante Themen mit Kunden, vertrauenswürdigen Partnern und staatlichen Einrichtungen anzusprechen".

Mehrere US-Medien hatten zuletzt berichtet, russische Geheimdienste hätten mit Hilfe von Kaspersky-Installationen amerikanische Computer angreifen können, um dort geheime Angriffswerkzeuge der NSA zu finden und zu stehlen. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes habe die Werkzeuge regelwidrig auf seinen privaten Computer geladen, auf dem Kasperskys Antiviren-Software lief.

In den Berichten blieb zumeist offen, ob Kaspersky mit den russischen Geheimdiensten kooperiert haben soll - oder ob die Dienste die Produkte des Sicherheitsanbieters missbraucht haben könnten. Lediglich das "Wall Street Journal" schrieb unter Berufung auf amerikanische Behördenkreise, Kaspersky-Software habe gezielt nach Begriffen wie "Top Secret" sowie nach Namen geheimer US-Programme gesucht. Kaspersky erklärte stets, man habe nie einem Geheimdienst bei der Spionage geholfen.

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