MP3-Nesthäkchen

Apples iPod Shuffle im Test

Elektronik
21.12.2006 11:47
Seit Apple alle paar Monate seine Produktlinie komplett umkrempelt, kommt man mit den Testläufen fast nicht mehr hinterher. Nach dem 80-GB-iPod und der neuen iPod-nano-Generation hat jetzt auch der iPod shuffle eine Rundumkur bekommen. Und wieder haben wir den MP3-Winzling unter die Lupe genommen. Hier der Abspielbericht:

Wenn weniger mehr ist, müsste der iPod shuffle eigentlich ganz viel sein. Er ist gerade 41 mal 27 Millimeter groß und (aufgrund des Ansteckclips) einen knappen Zentimeter hoch, hat kein Display und wird an nur sieben Stellen bedient: Play, Pause, Vor, Zurück, Lauter, Leiser, On/Off und Zufallswiedergabe/Normale Wiedergabe. Das war’s, mehr gibt’s nicht.

Der kleinste iPod im Bunde fasst einen Gigabyte an Musikfiles und kann für wohlfeile 79,- Euro erworben werden. Im Preisvergleich zu anderen Marken-Herstellern schneidet der iPod dabei ziemlich gut ab. 1-GB-Geräte von Sony, Samsung oder Creative sind stellenweise sogar ein gutes Stück teurer, bieten aber auch häufig Extras wie Display, Radioempfang oder Diktierfunktion. Wer sich unterwegs vom Radio zudüdeln lassen will oder unbedingt seine Monologe aufnehmen muss, der ist bei iPods aber generell fehl am Platz. Ohne entsprechendes Zubehör bietet nämlich kein Modell solche Annehmlichkeiten.

Musik pur, also. Für eine erfolgreiche Inbetriebnahme des iPod shuffle ist (wie immer) die iTunes-Software von Nöten. Ein schneller USB-2.0-Anschluss sollte auch vorhanden sein, da die mitgelieferte Dockingstation zugleich das Ladegerät für den Aluminium-Winzling darstellt. Ein normales Netzteil kostet 29,- Euro. Angesichts der flinken Ladezeit von vier Stunden wird man dieses aber nicht vermissen. 

Die Übertragung von Musikdateien geht beim iPod shuffle recht schnell. Für die ersten 330 Megabyte benötigten wir im Test knapp vier Minuten. Dabei richtet sich die Überspielzeit auch nach der Anzahl der Songs und der Dateigröße, wobei dasselbe Datenvolumen aus größere Dateien, z.B. MP3s mit 320 Kbit/s, etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als etwa aus kleinen AAC-Files mit 128 Kbit/s Biterate. 

Die Komprimierungsrate spielt auch beim Sound eine Rolle. Im Test kamen die eigentlich auf Höchstqualität getrimmten 320-Kbit/s-MP3s, die bei uns auf Festplatten-Playern wie dem iPod, Sonys großen Walkmans oder zuletzt auch dem Philips-Monolithen immer eine gute - wenn nicht die beste - Figur gemacht haben, nämlich überhaupt nicht gut weg. AAC-Files vom selben Album mit 128 Kbit/s bescherten uns hingegen wesentlich mehr Hörgenuss. 

Die Apple-Ingenieure haben ihre Hausaufgaben also gemacht und die Klangverarbeitung des iPod shuffle für die Platz sparenden Musik-Formate optimiert. Zirka 240 Songs würden mit 128er-AACs auf den ein Gigabyte großen Flashspeicher passen. Den subjektiv besseren Eindruck machten dabei noch die etwas größeren AAC-Files mit 192 Kbit/s – damit gehen sich aber immer noch gut 180 bis 190 Songs (je nach Musikrichtung) aus. Die mitglieferten iPod-Kopfhörer liefern akzeptablen Sound und sind mit solide Mittelklasse.

Gewöhnungsbedürftig ist zunächst die Steuerung des iPod shuffle. Wer das „shuffle“, also die Zufallswiedergabe, weglässt, muss „blind“ navigieren und sich mit den Pfeiltasten durch die Songs wuseln. Das geht aber recht schnell, denn es gibt Dank der Flashspeicher-Architektur keinerlei Verzögerungen. Bei entsprechend flinkem Daumen hat man 150 Songs in ein paar Sekunden überflogen.

Mit einem Dreifach-Klick auf die Play/Pause-Taste gelangt man automatisch zum alphabetisch ersten Song und kann so etwas Halt finden, wenn man sich einmal verlaufen haben sollte. Für Musikfans, 
ausschließlich komplette Alben auf ihrem Player haben wollen, ist die Navigation generell kein Problem. Unordentliche Schurken, die ihre MP3s nicht taggen und bunt zusammen gewürfelte Playlisten erstellen, kann der iPod shuffle schon mal zur Verzweiflung bringen. Aber Ordnung ist das halbe Leben, insofern ist Apple da nix vorzuwerfen...

Richtig handlich wird der iPod shuffle Dank des integrierten Ansteckklips. Er lässt sich somit an Hemdkragen, Rucksackriemen, Ausschnitt und Co. befestigen. Die Klammer könnte vielleicht etwas härter zupacken, sie hält aber was sie verspricht und vor allem den 15 Gramm leichten iPod shuffle am Platz. Fazit: Klein, fein und sehr „oho“.

Christoph Andert

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