IT-Experten

War “WannaCry” bloß ein Ablenkungsmanöver?

Web
17.05.2017 08:51

Der weltweite Cyber-Angriff mit der Erpressungssoftware "WannaCry" könnte nach Einschätzung von IT-Spezialisten lediglich ein Ablenkungsmanöver von Kriminellen gewesen sein. Experten der Firma Proofpoint haben nach eigenen Angaben eine neue Angriffsart entdeckt, die mit "WannaCry" in Verbindung stehen soll.

Zwei Mitarbeiter des Unternehmens hatten gemeinsam mit dem britischen IT-Forscher Marcus Hutchins (Bild unten) die Verbreitung von "WannaCry" am Wochenende "durch Zufall" vorerst gestoppt. Auch der neu entdeckte Angriff nutze "die von der NSA gesammelten und dann gestohlenen Sicherheitslücken aus", sagte Proofpoint-Managerin Monika Schaufler am Dienstag.

Der neue Trojaner "Adylkuzz" verfolge jedoch ein ganz anderes Ziel und arbeite im Verborgenen, teilten die Forscher mit: Auf den infizierten Rechnern werde im Hintergrund das virtuelle Geld Monero erzeugt. "Das ist für die Betrüger weitaus profitabler als ein Erpresserangriff wie etwa 'WannaCry'", so Schaufler.

Die sogenannte Kryptowährung werde auf Marktplätzen im Darknet, einem anonymen Teil des Internets, für den Handel von Drogen, Kreditkarten oder gefälschten Waren genutzt.

Hunderttausende Rechner infiziert
"WannaCry" hat seit dem Wochenende in rund 150 Ländern mindestens 200.000 Organisationen und Privatnutzer getroffen und alle Daten auf den infizierten Rechnern verschlüsselt. Sie werden erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben. Zu den Opfern zählten in Großbritannien unter anderem mehrere Krankenhäuser, in Deutschland waren laut Berliner Staatsanwaltschaft unter anderem 450 Rechner der Deutschen Bahn zur Zielscheibe geworden. China zählte rund 30.000 Opfer und 200.000 angegriffene Computer.

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