Streit mit EU

Google: “Android hat Wettbewerb nicht geschadet”

Elektronik
11.11.2016 08:49

Google hat die Vorwürfe der EU-Kommission zurückgewiesen, mit seiner Geschäftspolitik beim Betriebssystem Android den Wettbewerb im Smartphone-Markt zu behindern. Die Brüsseler Kartellwächter berücksichtigten unter anderem nicht, dass Android im Wettbewerb mit Apples iPhone-System iOS stehe, kritisierte Google in einem Blogeintrag zu seiner Antwort an die Behörde am Donnerstag. "Android hat dem Wettbewerb nicht geschadet, sondern ihn erweitert", hieß es.

Android wird bei Google entwickelt und den Smartphone-Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellt. Geräte verschiedener Hersteller mit Android dominieren den Smartphone-Markt mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent. Apples iOS-Plattform ist die einzige Konkurrenz, die noch relevant ist. Microsofts Windows Phone und Blackberry spielen praktisch keine Rolle mehr.

Die Kommission stört sich unter anderem daran, dass Hersteller von Android-Geräten mit integrierten Diensten des Konzerns auch die Google-Suche und den Web-Browser Google Chrome vorinstallieren müssen. Außerdem sieht sie ein Problem darin, dass Anbieter von Smartphones mit Google-Diensten daran gehindert werden, gleichzeitig auch Geräte mit abgewandelten Android-Versionen zu verkaufen. Die Wettbewerbshüter kritisieren auch, dass der Konzern Herstellern und Mobilfunk-Betreibern über Vereinbarungen zum Teilen von Werbeerlösen einen finanziellen Anreiz dafür biete, dass sie ausschließlich die Google-Suche auf ihren Geräten vorinstallieren.

"Niemand wird zu Google-Apps gezwungen"
Google kontert, kein Hersteller werde gezwungen, Apps des Konzerns auf seine Geräte zu laden. Die vorinstallierten Dienste könnten zudem mühelos durch andere ersetzt werden, es gebe keine Einschränkungen für konkurrierende Anwendungen. Und außerdem sei es kein Garant für Erfolg, wenn Nutzer eine App bereits auf einem neuen Gerät vorfinden: "Es gibt viele vorinstallierte Apps, die nicht erfolgreich sind, und viele nicht vorinstallierte Apps, die sehr viel Erfolg haben."

Dass die Hersteller nicht nur einzelne Apps von Google auf ihren Geräten installieren können, sondern gleich alle, erklärt der Konzern unter anderem damit, dass verschiedene Dienste ineinandergreifen. Außerdem ermögliche das, die Dienste kostenlos anzubieten.

Die Industriegruppe FairSearch, die zu den Beschwerdeführern in Brüssel gehört, forderte die EU-Kommission auf, hart zu bleiben und Google zu einer Änderung der Geschäftspolitik zu zwingen. FairSearch kritisiert unter anderem, dass Google die Möglichkeiten der Hersteller, sich voneinander zu unterscheiden, einschränkt.

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