Vernetzter Haushalt

Bosch will zur treibenden Smarthome-Kraft werden

Elektronik
31.08.2016 15:23

Bosch will zur treibenden Kraft einer neuen Plattform für das vernetzte Zuhause als Alternative zu Angeboten der großen Internetkonzerne werden. Dabei stelle der deutsche Elektrokonzern den Datenschutz in den Mittelpunkt, sagte der Chef von Bosch Smart Home, Peter Schnaebele, am Rande der IFA in Berlin.

Auf der Elektronikmesse stellte Bosch am Mittwoch unter anderem eine vernetzte Sicherheitskamera fürs Zuhause vor, sowie einen Rauchmelder mit Internetanschluss und eine Steuereinheit, in der die Daten gespeichert werden. Künftig wolle das Unternehmen mit vernetzen Geräten alle relevanten Bereiche im Haushalt abdecken, auch über Kooperationen, betonte Schnaebele.

"Ziel ist auf jeden Fall, eine kritische Masse zu bekommen, damit die Plattform attraktiv wird und wir das Ökosystem in der Zukunft ausbauen können." Da Bosch auch eine eigene Cloud anbiete, sei dafür gesorgt, dass die Daten nicht in die Hand der Internetkonzerne gelangten. "Dadurch liefern wir eine Alternative zu den großen Internetanbietern. Heute muss der Nutzer die Daten preisgeben und wenn er sich weigert, darf er nicht mitspielen." Auf der Bosch-Plattform sollen die Nutzer dem Teilen von Daten zwischen Geräten verschiedener Anbieter dagegen zustimmen können.

Korb für Apple-Plattform HomeKit
Aktuell versuchen unter anderem Apple, Google und Amazon, Plattformen zur Steuerung vernetzter Haushaltsgeräte verschiedener Anbieter aus einer Bedienoberfläche heraus zu etablieren. Dabei zeichnen sich Sprachbefehle als ein aussichtsreicher Kommunikationsweg ab. So landete Amazon einen Hit mit seinem bisher nur in den USA verfügbaren Lautsprecher "Echo", über den man dank offener Schnittstellen diverse vernetzte Hausgeräte steuern kann.

Bosch prüfe eine Kooperation mit Amazon zur Einbindung seiner Haustechnik ins "Echo"-System, sagte Schnaebele. Eine Entscheidung hänge aber unter anderem von den Konditionen beim Umgang mit Daten ab. Beim Googles angekündigtem "Echo"-Konkurrenten "Home" werde man ebenfalls eine Einbindung in Erwägung ziehen, sobald es Details dazu gebe.

Der Apple-Plattform HomeKit, die Geräte verschiedener Anbieter über eine App sowie die Sprachassistentin Siri steuerbar machen soll, will Bosch hingegen fernbleiben. "Sobald man seine Geräte mit HomeKit-kompatibel macht, muss man einen Großteil der Daten an Apple weitergeben", kritisierte Schnaebele.

Breite Technikpalette im Haus
Einen großen Vorteil sieht Bosch darin, im im Konzern neben Hausgeräten eine breite Technikpalette von Sensoren bis hin zu Auto-Systemen zu haben. Die weißen Flecken sollen mit gezielten Kooperationen ausgefüllt werden. Das Unternehmen will die Partner dabei selbst aussuchen, statt die Plattform für alle zu öffnen. Nur so könnten Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit gewährleistet werden.

Aktuell würden unter anderem Heizungen einiger Anbieter sowie das hauseigene System HomeConnect eingebunden. Im Gespräch sei man mit diversen großen Unternehmen. "Das Interesse ist sehr groß - und bei weiten nicht nur aus der deutschen Industrie."

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