Online-Wettrüsten

Obama will 19 Mrd. Dollar in Cyberabwehr stecken

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10.02.2016 08:44

US-Präsident Barack Obama will die Mittel zur Verbesserung der Cybersicherheit deutlich aufstocken: Das Weiße Haus kündigte am Dienstag an, 2017 insgesamt 19 Milliarden Dollar und damit ein Drittel mehr als im Vorjahr für die Cyberabwehr zur Verfügung stellen zu wollen. Denn, wie eine aktuelle Studie zeigt: Die militärische Überlegenheit des Westens lässt nach.

Der sogenannte Cybersecurity National Action Plan der US-Regierung umfasst staatliche Aktivitäten, aber auch Kooperationen mit bekannten IT-Unternehmen. Darunter sind Google, Facebook, Dropbox und Microsoft sowie Finanzdienste wie MasterCard, Visa, PayPal und Venmo.

Mit den Mitteln sollen Studenten für die Cybersecurity-Branche gewonnen, Computernetzwerke der Bundesbehörden besser abgesichert und eine Zertifizierung sicherer Internetgeräte vorangetrieben werden. Über die Zusammenarbeit mit den IT-Firmen und Finanzdienstleistern will die US-Regierung Millionen von Online-Konten und finanzielle Transaktionen sicherer machen.

Mit dem Plan reagiert die Obama-Administration auch auf die Kritik an einer veralteten IT-Infrastruktur der US-Bundesbehörden. 3,1 Milliarden Dollar sollen alleine für die Modernisierung der Geräte und die Einrichtung von sicheren Cloud-Diensten des Staates verwendet werden. US-Behörden waren wiederholt Opfer von Online-Angriffen geworden, hinter denen nach Informationen aus dem Sicherheitsapparat Hacker aus China und Russland stecken könnten.

Militärische Überlegenheit des Westens lässt nach
Dem Internationalen Institut für Strategische Studien in London nach sind es auch vor allem diese beiden Länder, die bei der "Entwicklung und Verwendung fortgeschrittener militärischer Fähigkeiten zunehmend aktiv" sind. Die militärische Überlegenheit des Westens lasse dagegen nach, hielt das Institut in seinem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht über die globalen militärischen Kräfteverhältnisse fest.

"Früher hatten wir den Eindruck, dass die westlichen Staaten bei Technologien an der Spitze lagen", sagte Institutsleiter John Chipman der Nachrichtenagentur AFP. Der technologische Abstand werde aber kleiner. Im 21. Jahrhundert gehe es nicht mehr nur um Flugzeuge, Panzer und Kriegsschiffe, wenn von Militärtechnologie die Rede sei, sondern auch um Cyber-Sicherheit, Cyber-Waffen und Drohnen.

USA geben am meisten für Militär aus
Bei den Militärausgaben nehmen die USA allerdings noch immer mit weitem Abstand den ersten Platz ein. Sie lagen demnach 2015 bei 597,5 Milliarden Dollar. Gefolgt von China mit 145,8 Milliarden Dollar, Saudi-Arabien mit 81,9 Milliarden Dollar, Russland mit 65,6 Milliarden Dollar und Großbritannien mit 56,2 Milliarden Dollar.

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