Runde Geburtstage

Die automobilen Jubiläen des Jahres 2016

Motor
01.01.2016 17:06

Über 300 Jubiläen im neuen Jahr. Das ist eine sehr beeindruckende Zahl, die aber doch nicht überraschen kann. Schließlich feiert das Automobil bereits seinen 130. Geburtstag und entsprechend viel gibt es zu feiern. Bei den ältesten Marken wie Benz, Daimler, Peugeot oder Opel ebenso wie bei Verkehrsrecht, Straßenbau und Spielzeugautos.

(Bild: kmm)

Was haben der Benz-Patentmotorwagen, eine Kutschenfabrik im amerikanischen Coldwater und Coca-Cola gemeinsam? Alle drei legten vor 130 Jahren den Grundstein zu industriellen Imperien, die die ganze Welt bewegten. Die koffeinhaltige Limonade entwickelte sich zum erfolgreichsten Erfrischungsgetränk aller Zeiten und aus der vom amerikanischen Unternehmer William Durant gegründeten Kutschenfabrik ging 1908 der über Jahrzehnte global größte Autokonzern General Motors hervor. Die entscheidende Initialzündung für alle Motorwagen wiederum setzten 1886 die ersten Patent-Autos von Carl Benz und Gottlieb Daimler. Es gibt also viele runde Geburtstage zu feiern im Jahr 2016, dabei auch die Gründung großer Marken wie Mercedes-Benz (1926), BMW (1916) oder Rolls-Royce (1906).

Und natürlich die Jahrestage legendärer Modellreihen wie Morgan 4/4 (seit 1936 bis heute!), BMW 02-Serie (vor 50 Jahren vorgestellt) oder das Duell der Zwölfzylinderversionen von BMW 7er und Mercedes S-Klasse (seit 25 Jahren). Die Gedenktage umfassen aber auch Niederlagen wie den Untergang des Borgward-Imperiums vor 60 Jahren und das Ende von Talbot im Jahr 1986, jenes Herstellers, der beinahe die Muttermarke Peugeot mit in den Abgrund gezogen hätte. Schließlich verdienen kleine Meilensteine des Komforts eine kurze Würdigung, etwa der elektrische Zigarrenanzünder vor 110 Jahren oder die erste bezahlbare französische Cotal-Getriebe-Halbautomatik in Peugeot-Autos vor 80 Jahren. Nicht vergessen werden dürfen natürlich wichtige Sicherheitsgesetze wie die vor 40 Jahren in Deutschland und Österreich eingeführte Gurtpflicht oder aber die alle Autofahrer belastende Kfz-Steuer, die das Deutsche Reich vor 110 Jahren erstmals nach sogenannten Steuer-PS berechnete.

Es ist also ein schillernd-buntes Potpourri an bedeutenden Jahrestagen, das Personen (so den 100. Geburtstag von Sportwagenbauer Ferruccio Lamborghini und den 80. Todestag von Automobilpionier Louis Chevrolet) ebenso berücksichtigt wie Facetten des Straßenbaus. Dieser wurde 1926 durch die Gründung des Autobahnbau-Vereins Hafraba (Hamburg-Frankfurt-Basel) entscheidend vorangetrieben. Im selben Jahr sorgten im Verkehrsgewühl von Berlin neue Ampeln mit der Lichtzeichenfolge Rot-Gelb-Grün für mehr Sicherheit. Auch in Wien ging in dem Jahr die erste Ampel in Betrieb (an der Opernkreuzung im 1. Bezirk).

Andererseits stand das Jahr 1956 für den Aufbruch in eine zukunftsgläubige Zeit mit finalen Vorbereitungen fürs Rennen in den Weltraum. Das Wirtschaftswunder im Westen erreichte einen ersten Höhepunkt, während Aufstände in Osteuropa Unzufriedenheit spiegelten. Dennoch hoben nun auch die sozialistischen Länder zur Massenmotorisierung an. In der Sowjetunion ersetzte die Eigenentwicklung Moskwitsch 402 das zuvor gebaute Opel-Kadett-Derivat, in Polen überraschte der FSO Syrena mit modernem Design und bei Skoda in der Tschechoslowakei fiel die Entscheidung für die Entwicklung des neuen Volumenmodells 1000 MB mit Heckmotor und Heckantrieb. Erste Exporterfolge erzielten dagegen der flammend-futuristische Citroen DS19, der Peugeot 403 in angesagter Pontonform und die kleine Renault Dauphine. Zusammen mit verschiedenen Fiat-Modellen, die in Heilbronn gebaut wurden, war dies der Auftakt für eine Produktoffensive, mit der die Importeure am Ende ein Drittel des deutschen Marktes eroberten.

Davon kündete zehn Jahre später die sensationelle Zahl von 80 Importmarken, die in Deutschland um Marktanteile kämpften, darunter auch viele heute untergegangene Hersteller wie Daimler und Humber aus Großbritannien, Innocenti und Iso aus Italien, Mikado aus Japan oder Panhard und Simca aus Frankreich. Das Schlusskapitel für den insolventen bayerischen Goggomobil-Bauer Glas schrieb 1966 der Erzrivale BMW, der die Glas-Modelle in Dingolfing kurze Zeit weiterproduzierte, dann aber in neuen Produktionseinrichtungen den ersten BMW 5er vom Band laufen ließ.

Sentimento grandioso per Italia, große italienische Gefühle, bewirkte dagegen vor 50 Jahren eine ganze Sportwagenschwadron im Zeichen der Trikolore. Allen voran das Traum-Trio aus Lamborghini Miura, Maserati Ghibli und Ferrari 330 GTC, aber auch De Tomaso Mangusta, Alfa Romeo Spider (Duetto) und Fiat 124 Spider, der heute mit Mazda-Hilfe sein Revival erlebt. Was damals noch keiner ahnte: Im kantigen, kompakten Limousinenkleid startete der Fiat 124 zu einer Karriere, die erst knapp 50 Jahre später enden sollte - in Russland. Denn dort lief der Italiener in fast 20 Millionen Einheiten als Lada vom Band.

Über solche Zahlen konnte Elliott Handler nur mitleidig lächeln. Der Mitbegründer des US-Spielwarengiganten Mattel entwickelte vor einem halben Jahrhundert die Idee aufregender Hot-Wheels-Modellautos als Konkurrenz zu den englischen Matchbox-Miniaturen. Zurück zu den Automobilen im Maßstab 1:1, die auch 1966 genügend faszinierende Vorbilder für Spielzeugmodelle lieferten. Etwa als amerikanischer Pony-Car-Herausforderer Chevrolet Camaro, englischer Kunststoffracer Lotus Europa, schneller Porsche 911 S, kompakter Bayernbomber BMW 1600-02, Opel Rekord C im Coke-Bottle-Design, exotischer Subaru Fronte mit Boxermotor oder als angeblich sicherstes Auto der Welt in Form des Volvo 144.

Zehn Jahre später hatte sich die Welt vom Schock der ersten Ölkrise gerade erholt und feierte das mit einem großen Strauß sportlicher Modelle und einem bescheideneren Bouquet neuer Minis. Allen voran der Ford Fiesta. Gegen den designierten Megaseller von Ford war der vom Peugeot 104 abgeleitete Citroen LN nur ein "Spatz aus Paris", wie auch die Werbung meinte. Kleine Stückzahlen, aber große Emotionen, dafür standen Ferrari 512 BB, Maserati Kyalami, Lotus Esprit, BMW 6er, Triumph TR7 - und der Porsche 911 mit feuerverzinkter Karosserie gegen die damals grassierende rostige Pest.

1986, der jüngste Jahrgang für den offiziellen Oldtimer-Status, bescherte den Autofans bezahlbare Frischluftstars von Opel (Kadett Cabrio) und Peugeot (205 Cabrio). Dazu technische Delikatessen wie Lancia Thema 8.32 mit Ferrari-Motor und den Wankelsportwagen Mazda RX-7, aber auch neue Meister der bürgerlichen Mitte. Allen voran den letzten, aber erstmals vom Wind geformten Audi 80 und den strömungsgünstigen Opel Omega als Rekord-Erben. VW würzte den Golf mit Syncro-Allradantrieb und 16-Ventiltechnik nach, während sich Volvo mit dem Klappscheinwerferkeil 480 erstmals am Vorderradantrieb versuchte. In der Oberklasse bahnte sich 1986 ein Duell an, wie es Stuttgart und München noch nie erlebt hatten, denn mit dem zweiten 7er lehrte BMW die S-Klasse das Fürchten. Mit verführerischen Formen und dem ersten V12 der Nachkriegszeit (ab 1987) legte BMW die Messlatte so hoch, dass auch Jaguars neue XJ-Limousine (XJ40) chancenlos blieb. Revanchieren konnte sich Mercedes fünf Jahre später, mit einem eigenen V12 im 600 SEL. Was die V12 heute eint: Die Mächtigen von einst sind erschwinglich geworden - zumindest in der Anschaffung.

Chronologie ausgewählter Jubiläen im Jahr 2016:
1886 (130 Jahre): Der Mannheimer Unternehmer Carl Benz erhält am 29. Januar ein Patent für ein "Fahrzeug mit Gasmotorenantrieb". Am 4. Juni erscheinen erste Zeitungsberichte über den Motorwagen. Erste Testfahrten der Daimler Motorkutsche. Auf dem Neckar wird ein Motorboot mit Daimler-Aggregat erprobt. Das französische Unternehmen De Dion-Bouton bietet Fahrzeuge mit Dampfantrieb an. Der amerikanische Unternehmer William Durant kaufte eine Kutschenfabrik in Coldwater und gründet die Flint Road Cart Company. Die Vorboten des 1908 von Durant gegründeten Konzerns General Motors

1891 (125 Jahre): Der Amerikaner William Morrison erprobt in Des Moines (Iowa) Elektrofahrzeuge, die 1893 zur Attraktion der Weltausstellung in Chicago werden und ein erster Schritt zur Elekeugeot startet sein Motorsportengagement, zunächst außer Konkurrenz mit einem Begleitfahrzeug bei der Fahrradfernfahrt Paris-Brest-Paris. Der französische Hersteller Panhard & Levassor präsentiert den sogenannten Standardantrieb, der aus Frontmotor und Hinterradantrieb besteht und allgemein übernommen wird. Assar Gabrielsson, einer der beiden Volvo-Gründungsväter, wird am 13. August im schwedischen Korsberga geboren

1896 (120 Jahre): Der erste von Peugeot für Pkw entwickelte Motor debütiert. Henry Ford baut sein erstes Quadricycle und verkauft davon vier Einheiten

1906 (110 Jahre): Rolls-Royce wird eingetragen. Am 27. Juni erzielt Fred Marriot mit einem Stanley-Dampfwagen (damals ein verbreitetes Motorenkonzept) am Strand von Ormond Beach (Florida, USA) eine Geschwindigkeit von 195,652 km/h über einen Kilometer und 206,448 km/h über die Distanz einer Meile. Es ist der vorläufig letzte Weltrekord für ein Dampfauto. Als erster Peugeot ist der Typ 80 schneller als 100 km/h. In Deutschland wird die Kfz-Steuer nach sogenannten Steuer-PS eingeführt. Die dazu angewendete Formel berücksichtigt die Zylinderzahl, Bohrung und Hub. Das deutsche Unternehmen AEG stellt einen elektrischen Zigarrenanzünder für Autofahrer vor, bei dem auf Tastendruck ein Platindraht durch Batteriestrom erhitzt wird. Carl Benz schenkt dem Deutschen Museum in München den ersten von ihm gebauten Motorwagen aus dem Jahr 1886

1916 (100 Jahre): Die Bayerischen Motoren Werke (BMW) werden am 20. Juni gegründet. Am 12. August wird das erste Pikes Peak Bergrennen ausgetragen. Das erste Rennen wird von einem Auto mit Achtzylinder-Flugmotor gewonnen. Beginn der Kriegsführung mit Panzern als britische Truppen in der Schlacht an der Somme Tanks einsetzen. Opel stellt den ersten Sechszylindermotor mit 4,7 Liter Hubraum in dem 18/50 PS Modell vor. Ferruccio Lamborghini, italienischer Automobilkonstrukteur, wird geboren

1921 (95 Jahre): Rumpler präsentiert seinen stromlinienförmigen Tropfenwagen, der in Serie geht

1926 (90 Jahre): Zusammenschluss der Traditionsunternehmen Daimler und Benz zu Mercedes-Benz. Erste Mercedes-Benz-Baureihen sind die Typen 8/38 PS und 12/55 PS. Henry Ford führt in seinen Werken den Achtstunden-Arbeitstag und die Fünf-Tage-Woche ein. Citroën B15 debütiert aufPariser Salon als erstes französisches Nfz mit geschlossener Kabine. Citroën ist größter Autobauer Europas, 31.000 Mitarbeiter produzieren täglich 400 Autos. Der Opel "Laubfrosch" wird durch immer neue Preissenkungen für breite Bevölkerungskreise erschwinglich. Das Fließbandauto kostet statt ursprünglich 4.500 Mark nur noch 2.980 und später 1.990 Mark. Bei Ford beginnt die Produktion des Modell T in Berlin. Außerdem werden in Berlin Verkehrsampeln mit der Lichtzeichenfolge Rot-Gelb-Grün eingeführt. Der Autobahnbau-Verein Hafraba zur Vorbereitung der Autostraße Hamburg-Frankfurt-Basel wird in Frankfurt gegründet

1936 (80 Jahre): Morgan 4/4 als Ahnherr der bis heute in Produktion befindlichen Roadsterreihe wird vorgestellt und eingeführt. Marktstart des Peugeot 302, Kompaktklasse im Stromliniendesign. Der Peugeot 402 B Diesel geht in Produktion. Peugeot lanciert ein Automatikgetriebe von Fleischel und das elektromagnetische Getriebe von Cotal, das in zehn Prozent aller Peugeot eingebaut wird. Mit dem 402 Andreau (Année 1940) führt Peugeot das Stromliniendesign zu einem Höhepunkt, überdies ist der 402 eines der ersten europäischen Concept Cars und Dreamcars. Das Vorgängerunternehmen der heutigen Peugeot Deutschland GmbH, die Saarbrücker Firma Kochte & Rech, wird mit dem Vertrieb und Service von Peugeot für Deutschland beauftragt. Der Volvo PV51 wird eingeführt. Diese vom Volvo PV36 Carioca abgeleitete Baureihe gilt als erstes erschwingliches und erfolgreiches Volvo Familienfahrzeug. Erster Prototyp des späteren Volkswagen Käfer Cabriolets von Karmann. BMW präsentiert den Sportwagen 328 und Mercedes-Benz den Typ 170 V als neues Einstiegsmodell. Der Fiat 500 Topolino debütiert als kleinste Baureihe in Massenproduktion. Citroen führt den Typ Rosalie 11 UD mit Dieselmotor ein. Opel Kadett A und Super 6 gehen in Serie. Mit einer Jahresproduktion von 120.293 Fahrzeugen ist Opel größter Autobauer Europas. Toyota AA geht als erster Pkw der Marke in Serie. Bugatti Atalante Type 57 wird eingeführt. Bei einer Verkehrszählung wird die heutige A3 im Abschnitt Köln-Düsseldorf als meistbefahrene europäische Fernstraße ermittelt mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von 3.000 bis 3.500 Fahrzeugen

1941 (75 Jahre): Am 6. Juni stirbt der amerikanische Automobilkonstrukteur und Rennfahrer Louis Chevrolet. Die Tankstellen der Reichsautobahnen halten neben Benzin auch Holz für Generatoren-Automobile bereit. Gleichzeitig werden in Deutschland alle Privatfahrzeuge für den Kriegseinsatz beschlagnahmt, ausgenommen sind allerdings Zweitakter, Frontantriebsmodelle und Fahrzeuge mit weniger als 1,0-Liter Hubraum. Das Elektrofahrzeug Peugeot VLV geht in Serienproduktion

1946 (70 Jahre): Erstes Volkswagen-Jubiläum als die Belegschaft im März die Auslieferung des 1.000sten Käfers seit Beginn der Serienfertigung feiert. Auf dem Pariser Salon debütiert der Renault 4 CV als französisches Volksfahrzeug. Der englische Jowett Javelin gilt dank Einzelradaufhängung und Stromliniendesign als Trendsetter für Kleinwagen. Produktionsbeginn des Volvo PV60 als für lange Zeit letztes Volvo Luxusmodell (erst mit dem Volvo 164 nahm Volvo diese Tradition wieder auf). Bau des ersten Nachkriegs-Opel, des Opel Blitz 1,5 Tonnen. Gründung der Designschmiede Carozzeria Alfredo Vignale in Turin, heute liegen die Vignale-Markenrechte bei Ford

1956 (60 Jahre): Debüt der Renault Dauphine, die sogar in den USA Exporterfolge erzielt und als erstes Renault-Modell in mehr als zwei Millionen Einheiten produziert wird. Peugeot 403 Cabriolet (Dienstfahrzeug von TV-Inspector Columbo) geht in Serie. Ebenfalls neu sind Mercedes-Benz 190, 220 S und 219. Lincoln Capri, eine neue Generation des Opel Kapitän und der Volvo Amazon P120 werden enthüllt. Deutscher Marktstart von Citroen DS 19 und Peugeot 403. Erstes polnisches Volksfahrzeug ist der bis 1982 gebaute FSO Syrena mit Zweizylinder-Zweitaktmotor aus Warschauer Produktion. Die sowjetische Eigenentwicklung Moskwitsch 402 ersetzt den bisher unter Moskwitsch-Logo gebauten Vorkriegs-Opel Kadett. Dessen Produktionsanlagen waren in Rüsselsheim demontiert worden und als Reparationsleistungen in die Sowjetunion gebracht worden. Markteinführung des Toyota RK23, erster erfolgreicher Pickup und Vorläufer des Toyota HiLux. Der Standort Hannover-Stöcken übernimmt die Produktion des VW-Transporters - erster Spross der späteren Nutzfahrzeugfamilie im Konzern. Marktstart der Kleinstwagen Victoria Spatz und Heinkel Kabinenroller. Bosch präsentiert das asymmetrische Abblendlicht, das den rechten Fahrbahnrand weiter ausleuchtet. In Belgien wird die Führerscheinpflicht eingeführt, allerdings ohne Fahrprüfung für alle über 21-jährigen Autobesitzer. Am 11. Oktober beschließt der Bundestag die Einführung einer sogenannten Verkehrssünderkartei beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Die Mineralölkonzerne erhöhen in der Folge der Suezkrise die Benzinpreise auf 64 bis 68 Pfennig pro Liter. Die Jahres-Automobilproduktion in der Bundesrepublik überschreitet zum ersten Mal die Millionenmarke, davon werden 484.000 Kraftfahrzeuge exportiert. Porsche feiert am 16. März die Auslieferung des 10.000sten Sportwagens vom Typ 356. Debüt des Volvo PV444 auf der New York Motorshow. Dort unterschreiben sofort 100 begeisterte neue US-Vertriebspartner einen Händlervertrag, der Beginn für die Volvo Erfolgsgeschichte in den USA. Die Bugatti-Fabrik im elsässischen Molsheim wird aufgelöst und der Industrielle Fritz Schlumpf kauft die Restbestände als Grundlage seiner weltgrößten Bugatti-Sammlung

1961 (55 Jahre): Der Jaguar E-Type und Peugeot 404 Coupé und Cabriolet werden präsentiert. Peugeot gründet das erste internationale Tochterunternehmen zur Fahrzeugmontage in Argentinien (IAFA). Der Citroën Ami 6 wird am 24. April in ganz Europa gleichzeitig vorgestellt. IAA-Debüt von MG Midget,utobauer Borgward muss Konkurs anmelden. Der fünfmillionste VW Käfer läuft vom Band. Japan öffnet sich und erlaubt den Import von Fahrzeugen für Privatpersonen. Toyota Publica 700 Kleinwagen geht in Großserie. Serienanlauf des deutschen Amphicar 770. Ab dem 1. Juli gilt in Deutschland ein Gesetz, dass Diebstahlsicherungen für Neuwagen vorschreibt. Mit 1,9 Millionen produzierten Fahrzeugen ist Deutschland größter europäischer Autohersteller und die Nummer zwei in der Welt hinter den USA.

1966 (50 Jahre): BMW übernimmt den bayerischen Konkurrenten Glas. Jaguar wird Teil der British Motor Corporation (BMC), die zur British Motor Holding umfirmiert. Fiat 124 wird vorgestellt und als Lada designiertes sowjetisches Volksauto (Fiat errichtete von 1966 bis 1970 in Toljatti ein Werk). Serienstart der ersten Generation des Toyota Corolla. Gleich 13 Geschwindigkeitsweltrekorde stellt im Oktober Japans erster Supersportwagen auf, der Toyota 2000GT. Darunter auch die Rekorde über 15.000 Kilometer und 10.000 Meilen. Jensen FF erster moderner Seriensportwagen mit Allradantrieb. Premiere für Alfa Romeo 1600 Spider (Duetto), Alfa Romeo GT 1300 Junior, Audi 80, Audi Super 90, BMW 1600-02 bzw. BMW 02-serie, BMW 2000, Chevrolet Camaro, Daf 44 (mit wegweisender Michelotti-Karosserie, die noch dem Volvo 66 die Konturen gab), De Tomaso Mangusta (Vorserienauto), Ferrari 275 GTB/4, Ferrari 330 GTC, Fiat 124 Coupé und Sport Spider, Ford 12 M/15 M (P6), Glas 2600 V8 (Serienanlauf), Honda N 360, Jeepster Commando, Jensen Interceptor, Lamborghini Miura, Lotus Europa (Kunststoffkarosserie), Maserati Ghibli 4700, Mercedes-Benz 250 SL, Nissan Silvia, Opel Rallye Kadett, Opel Rekord C, Peugeot 204 Coupé und Cabrio, Porsche 911 S, Subaru Fronte (erster Subaru mit Boxermotor), Triumph GT6, VW 1500, Volvo 144. Der einmillionste Opel Kadett rollt in Bochum vom Band. Am 27. Februar 1966 stirbt Alfred P. Sloan, legendärer Präsident von General Motors, Erfinder von Markenhierarchien, Plattformstrategien und des ersten Designzentrums für Concept Cars in einem Autokonzern. Battista "Pinin" Farina, italienischer Karossier und Automobildesigner stirbt am 4. April. Wunibald Kamm, einer der wichtigsten Kraftfahrzeug-Aerodynamiker, stirbt am 11. Oktober. Elliott Handler, Mitbegründer des Spielwarenunternehmens Mattel entwickelt die Idee der Hot-Wheels-Modellautos, der wichtigsten US-Wettbewerber zu den englischen Matchboxautos. In "Batman - The Movie" wird das bereits fast zehn Jahre alte Concept Car Lincoln Futura automobiler Hauptdarsteller

1976 (40 Jahre): Marktstart von Alfasud Sprint, Audi 100 (erstmals mit Fünzylinder-Benziner), BMW 6er, Citroën CX Prestige, Citroën LN, Ferrari 512 BB, Ford Fiesta, Honda Accord (erstes Mittelklassemodell), Innocenti De Tomaso, Lada Niva, Lancia Gamma, Lotus Esprit, Maserati Kyalami, Renault 14, Rover 3500 SD1, Seat 1200 Sport Bocanegra, Triumph TR 7, Volvo 343, VW Golf Diesel. In Wolfsburg läuft der einmillionste Golf vom Band. Einführung des Toyota Corolla Liftback als modischer Shooting Brake. Seit Jahresbeginn gilt in Deutschland die Gurtpflicht, außerdem wird die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h gesetzlich eingeführt (vorher versuchsweise), Kinder unter zwölf Jahren dürfen nicht mehr auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und der zulässige Bleigehalt im Benzin wird reduziert von 0,4 g pro Liter auf 0,15 g je Liter. Als Weltneuheit präsentiert Volvo in Kalifornien den ersten Dreiwege-Katalysator mit Lambdasonde. Die National Highway Traffic Safety Administration in den USA kauft eine Serie von insgesamt 24 Volvo 240. Diese dienen als Referenzfahrzeuge in Sicherheitsstandards für alle Neuwagen auf dem US-Markt. Porsche gewährt auf die feuerverzinkte Karosserie des 911 sechs Jahre Garantie gegen Durchrostung, in Deutschland ein Novum in der Pkw-Geschichte. Ford eröffnet in Valencia (Spanien) ein neues Werk, das für 1,2 Milliarden Mark errichtet wurde und in dem zunächst der Fiesta gefertigt wird

1986 (30 Jahre): Auf dem Genfer Salon feiert der Toyota Supra Europa-Premiere. Deutschlandstart des bis dahin leistungsstärksten Toyota im September. Verkaufsstart für das Peugeot 205 Cabriolet. Der seit 1982 für die französischen Streitkräfte gebaute Peugeot P4(Lizenz vom Mercedes-Benz G-Modell) ist auch in einer Zivilversion bestellbar. Neu sind außerdem Audi 80, Bentley Turbo R, BMW 7er, Ferrari Mondial 3.2, Honda Prelude (mit Allradlenkung), Jaguar XJ6, Lancia Thema 8.32 (Ferrari), Mazda RX-7, Mercedes-Benz 560 SEL, Opel Omega (löst nach über 30 Jahren die Baureihe Rekord ab), Opel Kadett Cabrio, Rover 800, Suzuki Swift GTI, VW Golf Syncro und Golf GTI 16V, Volvo 480 (erster Volvo mit Vorderradantrieb). Untergang der Marke Talbot (vormals Simca, Chrysler, Matra und die englischen Marken der Rootes-Gruppe). Am 31.12. läuft in Brasilien der letzte VW Käfer vom Band. Der Volkswagen-Aufsichtsrat erteilt am 21.2. seine Zustimmung zur Mehrheitsbeteiligung am spanischen Seat-Konzern. Bei der Fußball-WM in Mexiko stellt VW 150 Passat für Sportler und Medien bereit, bei der Bandenwerbung ist Opel Sponsor. Die Produktion des Ford Capri wird eingestellt. Die Prototypen des erst 1989 vorgestellten Lexus LS 400 werden auf deutschen Autobahnen erprobt

1991 (25 Jahre): Neu vorgestellt werden BMW 3er Coupé, Bugatti EB 110, Fiat Cinquecento, Mazda MX-3 V6, Mazda MX-6, Opel Astra, Opel Frontera, Peugeot 106, Porsche 968, Renault Alpine A610, Seat Toledo, Toyota Celica Turbo 4WD, Toyota Celica Cabriolet, Volkswagen Golf III und Volvo 850. Dazu gibt es das deutsche Zwölfzylinderduell BMW 750iL vs. Mercedes 600 SEL. Vor 25 Jahren startete Hyundai auf dem deutschen Markt. Produktionseinstellung bei Wartburg und Trabant (März/April). Lexus erweitert sein Modellprogramm um den SC400 und ist mit 71.206 Zulassungen erfolgreichster Oberklasse-Anbieter in den USA. Mit der Übernahme der tschechischen Marke Skoda als vierter Volkswagen Konzernmarke wird das Skoda-Fahrzeugwerk in Vrchlabi, Tschechien, 25. Produktionsstandort im Konzern

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(Bild: kmm)



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