Einsteiger-Apfel

Apples neues MacBook im Test

Elektronik
19.06.2006 12:38
Die ganze Mac-Welt stellt auf Intel um. Nach dem iMac, dem MacMini und dem MacBook Pro ist man jetzt aber endlich an der Notebook-Basis angelangt. Aus dem iBook ist ein MacBook geworden, mit dem Apple die Windows-User im Frontalangriff zum Umstieg bewegen will. Wir hatten das Einsteiger-MacBook als Testkandidat zu Besuch und ließen uns fast überzeugen.

Zunächst aber die Ausstattungsdetails: Das neue MacBook gibt’s in drei Versionen, die ersten zwei in Weiß, die beste in mattem Schwarz. Für den Antrieb sorgt nunmehr ein Doppelkern-Prozessor von Intel, der es theoretisch wie praktisch – derzeit aber noch mit Einschränkungen – ermöglicht, Windows XP auf Apple-Rechnern laufen zu lassen.

Zur Ausstattung für alle Versionen gehören 512 MB Arbeitsspeicher, zwei USB- und eine Firewire-Schnittstelle, digitaler und analoger Audio In- und Output, DVI-Monitorausgang, WLAN, eine integrierte Webcam und eine Grafikkarte von Intel mit shared memory. Das 13,3 Zoll große Widescreen-LCD ist ein farbenprächtiges Hochglanzdisplay.

Optisch ist so ziemlich jedes Apple-Produkt eine Augenweide und auch das MacBook übertrifft in seiner formlosen Schlichtheit jeden ollen Windows-Laptop. Die Liebe zum Detail beschert dem Notebook außerdem einen lautlosen, magnetischen Deckel-Verschluss, ein stolpersicheres Stromkabel mit Magnetanschluss und eine versenkte Tastatur, die keine Druckspuren am LCD hinterlässt.

Unser Test-MacBook kostet 1.190 Euro und kommt mit 60 Gigabyte Festplatte. Softwaremäßig ist man von Anfang an voll ausgestattet, denn neben Apples Betriebssystem OS X kommt auch das Applikations-Paket „iLife 6“ mit. Es beinhaltet viel Software für alle Bereiche des täglichen Multimedia-Lebens – mehr dazu in der Infobox. Außerdem gibt’s noch das Mediacenter-Pendant „Frontrow“ samt Fernbedienung. Das sind eigentlich die wichtigsten Gründe, warum man Mac lieben kann/muss. Die Software-Architektur ist mit dem vielfach zu komplizierten „Windoofs“ kaum zu vergleichen und einfach intuitiver bedienbar.

Das einzig Unverständliche am Einsteiger-MacBook ist, dass es ohne DVD-Brenner kommt. Nur ein müdes und recht laut arbeitendes DVD/CD-RW-Combolaufwerk ist integriert. Die iLife-Applikationen wie iMovie HD und iDVD sind ohne DVD-Brenner praktisch unbrauchbar, noch dazu erwartet man sich für den Preis am Stand der Technik zu sein. Den erlangt man erst mit der nächsten MacBook-Version für zweihundert Euro mehr, für die der Kunde neben dem schnelleren Prozessor auch Apples Superdrive-Laufwerk – aber ohne Double-Layer-Unterstützung – geliefert bekommt.

Im Arbeitsalltag ist das MacBook im Vergleich zu einem iBook G4 ein wahrer Sprinter. Ganz deutlich merkt man dies beim Sortieren von mitunter auch fünf Megabyte großen Bildern in iPhoto. Da ruckelt rein gar nichts mehr, was auch bei der Wiedergabe von DVDs zutrifft.

Mit dem Hochglanzdisplay muss man zunächst einmal warm werden. Es taugt für HD-Auflösung und liefert wirklich brillante Farben, die Helligkeit ist hervorragend. Wenn man allerdings den sonnigen Platz im Park bevorzugt, nervt das spiegelnde Display doch ein bisschen. Was den Outdoor-Spaß aber definitiv nicht bremst ist der Akku. Im Test schaffte das MacBook durchschnittlich drei Stunden WLAN-Surfen mit Trailergenuss und Internetradio. Das sind gute Werte.

Ersten Testberichten der Expertenmagazine zufolge soll Windows XP auf dem MacBook mit beachtlichen Werten laufen. Die Software BootCamp, die den Parallelbetrieb von Mac OS X und Microsofts Betriebsystem ermöglicht, ist zwar jetzt nur als Beta erhältlich, wird aber mit dem neuen Mac OS X „Leopard“ als Vollversion ausgeliefert. Dann werden vermutlich auch die eingebaute iSight-Webcam und die Anpassung des Tastatur-Layouts besser funktionieren. Trotzdem soll BootCamp in erster Linie als Übergangshilfe für neue Macies fungieren.

Fazit: Sofern man nicht überlegt das Einsteiger-MacBook zu kaufen, ist es jetzt mehr denn je empfehlenswert einen Mac unter die Lupe zu nehmen. Die Hardware-Komponenten – auch der Intel-Grafikchip – sind optimal aufeinander abgestimmt und laufen rund und sauber. Die Software-Architektur ist sowieso unschlagbar und wenn Apples Plan aufgeht, wird man Windows XP nach kurzem Parallelbetrieb wohl bald die Priorität entziehen.


Christoph Andert

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