"OnHub"

Google verkauft Router, sammelt damit WLAN-Daten

Web
19.08.2015 10:06
Google steigt ins Router-Geschäft ein. Mit dem OnHub, der vom taiwanesischen Netzwerktechnik-Unternehmen TP-Link produziert wird, will der US-Internetriese Router schöner und einfacher machen. Der 200 Dollar teure Gigabit-Router wird per Android-App eingerichtet, beherrscht neben WLAN auch Bluetooth und diverse Smart-Home-Standards – und sammelt für Google Daten über die WLAN-Infrastruktur in der Nachbarschaft.

Google – beziehungsweise dessen neue Muttergesellschaft "Alphabet" – hat gemeinsam mit TP-Link einen WLAN-Router namens OnHub entwickelt, der durch insgesamt 13 Antennen und sein hübsches Äußeres mehr Empfang liefern soll als aktuelle WLAN-Router.

Mehr Empfang durch hübsche Optik?
Das hübsche Äußere hat dabei einem "Golem"-Bericht zufolge vor allem einen Nutzen: Es soll dafür sorgen, dass die Nutzer den WLAN-Router nicht in finsteren Ecken verbergen, sondern ihn prominenter im Raum platzieren, was automatisch den Empfang verbessert.

Bei den vorhandenen Funkstandards lassen sich TP-Link und Google nicht lumpen. Neben Gigabit-WLAN beherrscht der Router auch Bluetooth und Smart-Home-Standards für vernetzte Haustechnik wie WLAN-Steckdosen oder WLAN-Thermostate. Weave und Zigbee werden unterstützt, das verbreitete Z-Wave fehlt aber.

Magere Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung ist – wohl ein Kompromiss, den man aus Designgründen einging – eher mager. Ein USB-3.0-Anschluss ist vorhanden, zwei Ethernet-Ports ebenfalls. Einer davon wird für die Verbindung mit dem Modem gebraucht, es bleibt also nur ein Netzwerkanschluss übrig.

Wer mehrere Geräte direkt per Kabel mit dem OnHub verbinden will, kommt also nicht umhin, auch noch einen Ethernet-Switch zwischen seine Geräte und den Google-Router zu schalten.

13 Antennen sammeln WLAN-Infos für Google
Was dem OnHub-Router an Anschlüssen fehlt, macht er durch Antennen wett. Insgesamt 13 WLAN-Antennen sollen im Gerät verbaut sein. Damit erfüllt der Router nicht nur seine WLAN-Kernaufgaben, sondern analysiert auch permanent die WLAN-Umgebung auf die genutzten Frequenzen.

Die Erkenntnisse nutzt der OnHub-Router einerseits, um seine Sendeleistung zu optimieren. Andererseits sollen die Infos einem Bericht der "Financial Times" zufolge auch an Google gesendet werden. Überraschend wäre das nicht: Dass man dort Interesse an der WLAN-Infrastruktur der Welt hat, ist spätestens seit der illegalen WLAN-Analyse mit Googles Street-View-Autos in Österreich vor fünf Jahren bekannt.

Bislang hat Google seinen OnHub-Router nur für die USA angekündigt. Ob er auch nach Europa kommt, ist bislang noch nicht bekannt.

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