Töchter gefilmt

Wütender Vater schießt Spanner-Drohne vom Himmel

Elektronik
31.07.2015 10:36
Weil eine Drohne unmittelbar über seinem Garten schwebte, hat ein Mann im US-Bundesstaat Kentucky kurzen Prozess gemacht: Er griff zur Schrotflinte und schoss das Fluggerät vom Himmel. Offenbar hatte die Drohne ein Auge auf die im Garten sonnenbadenden Töchter des Mannes geworfen.

Es war an einem Sonntagnachmittag, als William Merediths 16-jährige Tochter vom Sonnenbaden mit ihrer Schwester im Garten aufgebracht ins Haus gestürzt kam: "Dad, da draußen fliegt eine Drohne über die Gärten!" Mehrere Nachbarn hatten das Fluggerät laut wdrb.com ebenfalls bereits bemerkt: "Sie schwebte über unserem Haus, verweilte dort kurz und flog dann weg", schilderte Kim VanMeter den Vorfall - auch sie hat eine 16-jährige Tochter, die sich zum Sonnen gerne in den Garten legt. Eine Kameradrohne über ihren Garten fliegen zu sehen, empfindet die Mutter als "gruselig". "Ich denke, in seinem eigenen Garten sollte man seine Privatsphäre haben", wird VanMeter zitiert.

Drohne vom Himmel geschossen
William Meredith, 47, sieht das ähnlich. Als er in den Garten ging, um sich selbst zu vergewissern, und die Drohne im Nachbarsgarten unterhalb eines aufgebauten Sonnenschutzzeltes fliegen sah, holte er die Schrotflinte, wartete, bis die Drohne über seinem Grundstück schwebte, und drückte ab. "Sie schwebte über meinem Eigentum, da habe ich sie vom Himmel geschossen", so der erzürnte Familienvater, und ergänzt: "Ich habe nicht über die Straße oder den Nachbarszaun hinweg geschossen, sondern direkt in die Luft."

Polizei verhaftete Vater
Es dauerte nicht lange, da standen vier junge Männer vor seiner Tür und fragten Meredith, ob er derjenige sei, der ihre 1.800-Dollar-Drohne vom Himmel geschossen habe. "Ich sagte: 'Ja, der bin ich.' Ich hatte meine 40-Millimeter-Glock in der Hand, sie starrten mich an und dann sagte ich ihnen, dass ich gleich noch einmal schieße, wenn sie meinen Weg betreten." Derart bedroht, alarmierten die jungen Männer die Polizei, die Meredith wenig später wegen Sachbeschädigung und grober Fahrlässigkeit verhaftete.

Fall kommt vor Gericht
Für Meredith enttäuschend: Die Drohnen-Piloten kamen ungeschoren davon. Die Polizei habe weder die Drohne noch deren Aufnahmen beschlagnahmt, kritisierte der 47-Jährige. "Wir wissen nicht, ob sie die Mädchen filmten oder ob sie Ausschau nach etwas zum Stehlen hielten. Für mich war es das Gleiche wie Hausfriedensbruch", rechtfertigte Meredith seine Tat und kündigte gegenüber der Website an, rechtliche Schritte gegen die Drohnen-Besitzer einzuleiten. Viele, mit denen er gesprochen habe, darunter auch Polizisten, hätten ihm gegenüber gesagt, dass sie in seiner Situation dasselbe getan hätten, so Meredith.

Flugaufsicht warnt vor Selbstjustiz
Die US-Flugaufsicht FAA mahnt dennoch zur Zurückhaltung und warnt vor voreiliger Selbstjustiz. Getroffene Drohnen könnten abstürzen und Menschen verletzen oder Schaden an anderen Objekten anrichten, so ein Behördensprecher. Die Drohnen-Piloten selbst gaben gegenüber der Polizei an, Luftaufnahmen vom Haus eines Freundes gemacht zu haben.

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