IS-Propaganda & Co.

Welle islamistischer Cyberangriffe beutelt das Web

Web
13.04.2015 10:24
Hacker haben in den vergangenen Tagen Websites und Social-Media-Auftritte von Medienunternehmen in Belgien und im Iran sowie die Internetseite des Flughafens der tasmanischen Hauptstadt Hobart angegriffen und die gekaperten Internetauftritte zur Verbreitung von Propaganda verwendet. Zumindest einige der Attacken scheinen von Hackern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) verübt worden zu sein.

Nach Polizeiangaben hinterließen die Hacker auf der Internetseite des Hobart International Airport auf der australischen Insel Tasmanien, die am Montag nicht erreichbar war, eine Solidaritätserklärung für den IS. Demnach gab es aber keine Drohungen gegen den Flughafen, eine Überprüfung habe keine Hinweise auf eine direkte Gefährdung ergeben. Laut der australischen Polizei glich die Botschaft bei früheren IS-Angriffen veröffentlichten Erklärungen.

Die australischen Behörden sind seit Längerem über eine wachsende islamistische Szene im Land besorgt. Wie andere westliche Staaten auch sehen sie eine besondere Bedrohung durch radikalisierte Rückkehrer aus den Konflikten in Syrien und im Irak.

Mysteriöse Attacke auf belgische Zeitung
In Europa wurde nach dem französischen TV-Sender TV5 Monde nun auch die belgische Zeitung "Le Soir" von Hackern angegriffen. Das Medienhaus konnte den Missbrauch seiner Internetseiten gerade noch verhindern, indem es sie offline nahm, als die Eindringlinge im IT-System bemerkt wurden.

Laut "Le Soir"-Chef Didier Hamann gab es zwar keinen konkreten Hinweis darauf, dass dieser Angriff mit den islamistischen Hackerangriffen auf die französische Sendergruppe TV5 Monde und die Regierungs-Website der Wallonie zusammenhänge. Man versuche aber derzeit noch, den Ursprung der Attacke aufzudecken.

Belgien beteiligt sich an dem US-geführten Einsatz gegen den IS im Irak und in Syrien. Im Februar kündigte Brüssel an, zusätzlich etwa 35 Armee-Ausbilder in den Irak zu schicken, um den Kampf gegen den IS zu unterstützen.

Angriffe auf iranischen TV-Sender
Neben westlichen Einrichtungen und Organisationen haben Hacker auch die Social-Media-Profile eines iranischen Fernsehsenders angegriffen. Bisher unbekannte Angreifer hätten sich Zugang zum Twitter-Profil des arabischsprachigen Senders verschafft und fälschlicherweise den Tod des Houthi-Rebellenchefs im Bürgerkriegsland Jemen vermeldet, teilte Al-Alam mit.

Anscheinend wurde auch der YouTube-Kanal von Al-Alam gehackt. Dort war ein Video mit einem Lied zu sehen, das den saudischen König Salman bin Abdulaziz pries. Im Hintergrund war die saudi-arabische Flagge zu sehen.

Der sunnitische Nachbar Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Houthi-Rebellen im Jemen zu unterstützen, und versucht, deren Vormarsch mit Luftangriffen zu bremsen. Der Konflikt im Jemen ist auch ein Stellvertreterkrieg der beiden regionalen Großmächte Iran und Saudi-Arabien.

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