Hunter Moore

Racheporno-König muss bis zu 7 Jahre hinter Gitter

Web
19.02.2015 10:02
Mit seiner menschenverachtenden Website "Is anyone up", auf der Internetnutzer Nacktfotos ihrer Verflossenen posteten, um diese bloßzustellen, brachte es der US-Amerikaner Hunter Moore zu trauriger Berühmtheit und einem gewissen Wohlstand. Die Racheporno-Karriere endete vor einem Jahr mit seiner Verhaftung wegen Hacking-Vorwürfen. Jetzt wird das Strafmaß absehbar: Moore, der sich schuldig bekannt hat, muss bis zu sieben Jahre hinter Gitter.

Vor rund einem Jahr klickten für den heute 28-jährigen Moore und einen Komplizen die Handschellen. Der Vorwurf: Die Racheporno-Bilder, die auf Moores Seite gezeigt wurden, seien mitnichten bloß die Uploads nach Rache dürstender Verlassener gewesen. Vielmehr hatte Moore einen Komplizen bezahlt, damit dieser sich in E-Mail-Accounts junger Frauen hackte und dort gezielt nach Nachtbildern suchte.

Hacking: Moore bekannte sich schuldig
Rund ein Jahr, nachdem die Behörden ein Verfahren gegen Moore eröffnet hatten, steht dem Racheporno-König nun eine Haftstrafe bevor. Wie das IT-Portal "The Verge" berichtet, hat sich Moore mit dem Gericht geeinigt und sich schuldig bekannt. Er muss mit bis zu sieben Jahren Gefängnis rechnen. Die zu erwartende Mindeststrafe liegt bei zwei Jahren. Geldstrafen dürften hinzukommen, zudem soll Moore Computer künftig nur mehr unter Auflagen nutzen dürfen.

Moore war einer der Wegbereiter des Racheporno-Phänomens, das aus den USA mittlerweile auch zunehmend nach Europa überschwappt, und zeigte sich bis zuletzt wenig reumütig. Obwohl in den USA in den vergangenen Jahren in mehreren Bundesstaaten Gesetze gegen den Upload von Rachepornos erlassen wurden, wurde Moore nicht wegen eines Verstoßes gegen ein solches Gesetz angeklagt, sondern wegen des Hacking-Auftrags an seinen Komplizen.

Rachepornos können Existenzen zerstören
Opfern von "Is anyone up" dürfte die Verurteilung Moores ein schwacher Trost sein. Bei vielen von ihnen haben die hochgeladenen-Fotos die Existenz zerstört. Häufig versahen Uploader die Bilder mit Links zu Facebook-Profilen der Opfer, oft wurden Adresse oder Arbeitgeber unter die Bilder gepostet. Die Folge: Spott im Bekanntenkreis, Jobverlust und Stalking in einem Ausmaß, das viele Opfer zum Umzug zwang.

Moore gab sich vor seiner Verhaftung so gar nicht schuldbewusst. In einem Interview antwortete er einmal auf die Frage, ob er Skrupel habe, eine Seite wie "Is anyone up" zu betreiben: "Warum sollte ich? Ich schaue mir den ganzen Tag nackte Mädchen an." Tatsächlich dürfte es ihm aber primär ums Geld gegangen sein. Mit seiner Internetseite verdiente er bis zu 10.000 Dollar im Monat.

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