Hauptunterschiede zum Wolfsburger Bruder: Front- statt Allradantrieb, 280 statt 300 PS – und ein um fast 10.000 Euro niedrigerer Einstandspreis. 34.576 Euro kostet der zweitürige Seat Leon Cupra 280. Für das Sechsgang-DSG sollte man noch 2.000 Euro drauflegen, aber ansonsten ist im Wesentlichen schon alles drin, was es braucht, von der adaptiven Fahrwerksregelung über Vorderachs-Differentialsperre und Progressivlenkung bis zu den überholprestigestarken Voll-LED-Scheinwerfern. Hinter den 19-Zoll-Alus rotieren 17-Zoll-Bremsscheiben. Zusätzlich ist alles an Bord, was zur FR-Ausstattung gehört.
Bringt die Leistung auf den Boden
280 PS und Frontantrieb – geht das? Ja, problemlos. Das Fahrwerk ist erstklassig und das Sperrdifferential (hydraulisch betätigte, elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung) koordiniert den Kraftfluss zu den Rädern. Bei auf Zeit gefahrenen Runden auf einem nassen Handlingparcours (und auf nicht im Renntempo gefahrenen Runden auf dem teils nassen Salzburgring) habe ich mich extrem wohlgefühlt. Es wundert mich nicht, dass ein serienmäßiger Cupra die Nordschleife in 7:58.4 Minuten gepackt und damit die bisherige Bestzeit für Straßenfahrzeuge mit Frontantrieb um rund zehn Sekunden unterboten hat. Eine Duftmarke ist auch die Beschleunigung von 0 auf 200 km/h in unter 20 Sekunden (0-100=5,7; Vmax bei 250 km/h abgeregelt).
Wer den Sport-Leon von außen nicht am Fahrverhalten erkennt, dem verraten einige wenige Hot-Hatch-Insignien das potente Herz: größere Lufteinlässe, rot lackierte Bremssättel, der obligatorische Dachspoiler sowie zwei ovale Auspuffrohre. Aus denen schallt sportlicher Sound, vor allem wenn der "Fahremotionsschalter" (offiziell CUPRA Drive Profile genannt) auf "Cupra"steht. Richtig böse röhrt er dann. Ansonsten kann er auch brav, als könnte er kein Wässerchen trüben. Auch das Fahrwerk lässt sich per 5,8-Zoll-Touchscreen verharmlosen.
Ebenso brav ist der Verbrauch. 6,4 l/100 km gehen für ein 280-PS-Geschoss nun wirklich in Ordnung. Nach oben ist natürlich Luft, je nach Einsatz der Löwenpferde. Man muss den 2-Liter-TSI aber nicht ständig drehen, um schnell vorwärtszukommen, denn das maximale Drehmoment von 350 Nm liegt bereits ab 1.750 Touren an und setzt weich ein.
Wir müssen in Österreich nur auf eines "verzichten": Die Cupra-Version mit 265 PS wird gar nicht erst importiert. Es gilt das Prinzip volle Wäsch oder nix, weil wenn einen zwischendurch mal der Hafer sticht, will man ja nicht auf Diät sein. Ist doch vernünftig, oder?
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht …
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