Die deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Louisa Specht-Riemenschneider, unterstützt Forderungen nach einem Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Solch ein Weg sei zwar „paternalistisch und bevormundend“, aber man müsse darüber nachdenken, wie man Heranwachsende besser auf Social Media schützen könne. „Eine Altersvorgabe ist ein Weg, den man gehen kann“, sagte sie.
Die gezielte Manipulation junger Menschen über das Internet und Hassrede bedeuteten massive Gefahren für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sagte die Datenschutzbeauftragte. Sie brachte für die Alterskontrolle eine Lösung über eine digitale Wallet ins Gespräch.
„Es ist datenschutzrechtlich nicht einwandfrei, wenn alle ihre Ausweisdokumente hochladen müssen. Aber auch da gibt es technische Möglichkeiten, das datensparsam zu machen – etwa über eine Wallet.“ Dann reiche es, wenn die Altersangabe in einem Ausweisdokument freigegeben werde.
Digitale Wallet geplant
Der deutsche Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) plant eine digitale Wallet, in der die Bürger wichtige Dokumente wie Führerschein oder Kreditkarte aufbewahren können. Die Bundesdatenschutzbeauftragte sagte dazu, ihr sei es wichtig, dass es bei einer dezentralen Datenspeicherung bleibe und die Wallet nur der Abrufmechanismus für die Daten sei.
„Mein Führerschein soll bei der Führerscheinstelle bleiben – und wenn ich in eine Verkehrskontrolle gerate, zeige ich dem Polizisten die digitale Version in der Wallet.“
Eine dezentrale Datenspeicherung habe viel geringere Risiken als eine zentrale. „Es sollte gewährleistet sein, dass Nutzer jeden einzelnen Datenzugriff über die Wallet autorisieren können, damit Missbrauch möglichst ausgeschlossen ist.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.