Nach Amoklauf
Turbulentes Schuljahr: Ferien tun jetzt allen gut
„Durchwachsen“ war das heurige Schuljahr, das am Freitag zu Ende geht: Während man mit dem Abschneiden der steirischen Maturanten sehr zufrieden sein kann, wirft der unfassbare Amoklauf noch immer schwarze Schatten auf die steirische Bildungslandschaft.
Oft und gerne wird über das heimische Bildungsniveau diskutiert: dass die Anforderungen von Jahr zu Jahr nach unten nivelliert und viele Jugendliche mit eklatanten Wissenslücken aus der Schulpflicht entlassen würden. Mag zum Teil stimmen, aber zum generellen Urteil taugt dieser Befund nicht. Denn die Ergebnisse der heurigen Matura, die die „Krone“ heute veröffentlichte, sind großteils sehr zufriedenstellend: So haben 7,2 bzw. 31,5 Prozent der Schüler im Fach Deutsch sehr gut bzw. gut abgeschnitten, in Mathematik gab es mit 13,3 Prozent Einsern und 27,7 Prozent Zweiern sogar bundesweit überdurchschnittlich gute Resultate. Grund zum Freuen also!
Doch wo Licht ist, ist leider auch Schatten. Der Amoklauf im BORG Dreierschützengasse hallt noch immer nach, und er wird Eltern, Schüler, Lehrer noch lange beschäftigen. Zu einschneidend war das Ereignis, zu traumatisierend für alle Beteiligten. Ein „Weiter so“ kann es nach dem 10. Juni 2025 nicht geben.
Das ist auch Tenor eines offenen Briefes, den Eltern der Schule heute verschickt haben. Leben seien ausgelöscht, Seelen zerstört und das Sicherheitsgefühl der Kinder sei in seinen Grundfesten erschüttert worden, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem an den Bundespräsidenten, den Bildungsminister, den steirischen Landeshauptmann und die Grazer Bürgermeisterin gerichtet ist.
Gefordert werden Maßnahmen, und es ist niemandem zu verdenken, der nach dem Horror Konsequenzen und scharfe Maßnahmen fordert. Man kann allen Opfern und Betroffenen nur wünschen, dass der Abstand vom Schulbetrieb den Heilungsprozess einleitet. Ferien tun jetzt sicher allen gut.
Bewahren Sie an diesem heißen Tag kühlen Kopf!
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