Nach Amoklauf
Von Helden und miesen Trittbrettfahrern
In Krisenzeiten trennt sich die Spreu vom Weizen. Während der Amoklauf Helden hervorbrachte – Lehrer, Schüler, freiwillige Helfer –, „zeichnen“ sich andere hauptsächlich dadurch aus, durch irre Amokdrohungen Eltern und Kinder noch weiter zu verunsichern.
Seine Worte hallen nach. „Bitte, liebe Regierung, ändern Sie was“, rief Ennio Resnik, Schulsprecher des BORG Dreierschützengasse, den zur Trauerfeier auf den Hauptplatz gekommenen Bundes- und Landespolitikern zu. Was muss dieser tapfere junge Mann in letzter Zeit alles gesehen, gehört haben, dass er die Volksvertreter beinahe anfleht, Maßnahmen zu ergreifen? Er war nach außen hin Sprachrohr für die Medien und nach innen hin Schutzschirm für seine Kollegen. Vor Mut und Haltung dieses Gymnasiasten kann man nur den Hut ziehen.
Inwieweit sein eindringlicher Appell die aktuelle Entscheidungsfindung im Bund beeinflusst hat, kann man nicht sagen. Dass nun ein schärferes Waffengesetz und strengere Regeln im Umgang mit sozialen Netzwerken in Aussicht gestellt werden, ist aber wohl ganz im Sinne Ennio Resniks und seiner Grazer Schulgemeinschaft.
Unterdessen gab es an einer weststeirischen Schule heute früh wieder eine Amokdrohung, Dutzende verschreckte Kinder mussten von schwer bewaffneten Polizei aus dem Gebäude eskortiert werden. Auf dem nahegelegenen Sportplatz mussten sie so lange ausharren, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden konnten. Kein Einzelfall, wie die Beamten der Polizeidirektion Steiermark bestätigen. Zahlreiche Trittbrettfahrer sorgen in den vergangenen Tagen immer wieder für Angst, Schrecken und aufwändige Polizeieinsätze.
Während viele Steirer in den vergangenen Tagen zu Helden wurden, kann man sich für andere nur schämen!
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