Nach NSA-Skandal

Deutsche Forscher planen sicheren Cloud-Speicher

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26.09.2013 12:43
Das deutsche Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat ein Konzept zur Speicherung von sensiblen Daten im Internet vorgestellt. Damit sollen Sicherheitsprobleme des sogenannten Cloud Computing gelöst werden. Das Verfahren des HPI sieht vor, dass die Daten nicht einem einzigen Cloud-Anbieter komplett anvertraut, sondern aufgeteilt, verschlüsselt und gleichmäßig auf verschiedene Speicherdienste verteilt werden.

"Damit können wir bei öffentlichen Clouds die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Daten erhöhen", sagte Institutsdirektor Christoph Meinel auf dem Symposium "Operating the Cloud". Als öffentliche Clouds werden Dienste kommerzieller Anbieter wie Amazon, Dropbox, Microsoft oder Google bezeichnet.

Sichere Cloudspeicherung ähnelt Festplatten-RAID
Das HPI-Verfahren ähnelt dem Prinzip, mit dem im Hardwarebereich mehrere physische Festplatten zu einem einzelnen großen Laufwerk verbunden werden. Diese sogenannte RAID-Technologie (Redundant Array of Independent Disks) ermöglicht es, höhere Datentransfer- und niedrigere Ausfall-Raten zu erreichen. "Deshalb nennen wir unser System auch Cloud-RAID", sagte HPI-Informatiker Maxim Schnjakin.

Bei der Übertragung in das Netz würden Datensätze zunächst in Blöcke aufgespalten und verschlüsselt. "Anschließend werden die Datenpakete auf verschiedene, voneinander unabhängige Dienstleister verteilt", sagte Meinel. Dabei werde sichergestellt, dass kein Anbieter in den vollständigen Besitz aller Datenfragmente komme.

Sicherheitswunsch durch NSA-Abhörskandal verstärkt
"Dieses Vorgehen macht die externe Datenlagerung zuverlässiger, reduziert das Risiko, in die Abhängigkeit von einem speziellen Dienstleister zu geraten, und verringert auch die Gefahr eines möglichen Datenmissbrauchs im fremden Rechenzentrum", betonte der Informatiker.

Cloud-Dienste sind zuletzt wegen der NSA-Spähaffäre in die Kritik geraten. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach sind immer weniger Anwender bereit, ihre persönlichen Daten extern auf Rechnern eines kommerziellen Anbieters zu speichern. Waren im vergangenen Jahr noch 45 Prozent willens, ihre Daten etwa bei der deutschen Telekom speichern zu lassen, sind es mit 39 Prozent jetzt sechs Prozentpunkte weniger.

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