Karen und Tracy Vasseur hatten sich mit gefälschten Fotos und Dokumenten als in Afghanistan stationierte US-Soldaten ausgegeben, die im Internet nach der vermeintlich wahren Liebe suchten, und sich derart das Vertrauen von 374 ahnungslosen Internetnutzern in 40 Ländern erschlichen. Die zumeist weiblichen Opfer waren zuvor von bislang noch unbekannten Komplizen in sozialen Netzwerken wie Facebook sowie auf Dating-Portalen ausgespäht worden.
War das Vertrauen gewonnen, gaben Mutter und Tochter vor, dringend Geld zu benötigen - beispielsweise für Reisekosten oder wichtige Gespräche per Satellitentelefon. Über eine Million US-Dollar konnte das Duo seinen Opfern so aus der Tasche ziehen. In einem Fall wurden 59.000 Dollar (rund 44.600 Euro) an die beiden Frauen überwiesen, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Geld an Hintermänner im Ausland überwiesen
Von dem Geld behielten Karen und Tracy Vasseur aber nur einen Bruchteil. Laut der Staatsanwaltschaft von Colorado agierten Mutter und Tochter lediglich als Vermittler und überwiesen einen Großteil der Einnahmen auf Konten von Hintermännern im Ausland. Das ergaunerte Geld wanderte demnach vornehmlich nach Nigeria, aber auch auf Konten in Ecuador, Großbritannien, Indien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate.
"Verbrechen im Namen der Liebe und des US-Militärs"
Während die Suche nach den Drahtziehern unter Mithilfe des Secret Service noch läuft, sind Karen und Tracy wegen organisierten Verbrechens nun rechtskräftig verurteilt worden: die Mutter zu zwölf Jahren, ihre Tochter zu 15 Jahren Haft. Beide hatten sich schuldig bekannt. Staatsanwalt John Suthers bezeichnete das hohe Strafmaß als "angebracht für ihre gewissenlosen Verbrechen im Namen der Liebe und des Militärs der Vereinigten Staaten".
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