Der seit 2010 im Vorgänger eingesetzte 5,5-Liter-V8-Biturbo bringt es nach gründlicher Optimierung nun auf 585 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 900 Nm – wie in der S-Version der AMG-E-Klasse. Die Kraftübertragung besorgt die aus den Sportwagen der Marke bekannte Speedshift-MCT-Siebengangautomatik, die ohne Drehmomentwandler auskommt.
Auf die Fahrleistungen hat das Plus von 41 PS gegenüber der Vorgängergeneration nur geringen Einfluss: Die Versionen mit Hinterradantrieb spurten in 4,4 statt 4,5 Sekunden von null auf Tempo 100, die Allradvariante ist noch einmal 0,4 Sekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei allen Ausführungen elektronisch auf 250 km/h begrenzt.
Beim Verbrauch sind die Verbesserungen gegenüber dem alten Modell ebenfalls nur gering – was allerdings auch daran liegt, dass der Vorgänger bereits während seiner Bauzeit stark auf Effizienz getrimmt wurde. Trotzdem sinkt der Benzindurst leicht um 0,4 auf 10,1 l/100 km (mit Allrad: 10,3 Liter). Grund dafür ist unter anderem verstärkter Leichtbau: Die Karosserie besteht zu großen Teilen aus Aluminium, die Ersatzradmulde sogar aus Karbon und statt eines schweren Blei-Akkus dient ein Lithium-Ionen-Stromspeicher als Starterbatterie. Insgesamt soll das Gewicht gegenüber dem Vorgänger so um bis zu 100 Kilogramm gesunken sein.
Beim Antrieb gibt es aber auch eine echte Neuerung: die erstmals bei der AMG-S-Klasse angebotene Allradtechnik. Die verteilt das Drehmoment hecklastig im Verhältnis 33 zu 67 zwischen den Achsen und soll so vor allem auf nasser oder verschneiter Straße für bessere Traktion sorgen. Erhältlich ist der Vierradantrieb allerdings ausschließlich für die um 13 Zentimeter auf 5,25 Meter gestreckte Langversion.
Die Wahl der Antriebsart hat auch Einfluss auf das Fahrwerk. So verfügen die Allradvarianten über eine an den sportlichen Auftrag angepasste Luftfederung, die Varianten mit Heckantrieb hingegen werden mit dem neuen elektro-hydraulischen Aktiv-Fahrwerk Magic Body Control ausgerüstet. Der Clou dabei ist eine Stereokamera, die die Straße auf Unebenheiten abscannt, sodass sich Federn und Dämpfer rechtzeitig auf kommende Wellen oder Löcher einstellen können.
Optisch unterscheidet sich der S 63 AMG unter anderem durch seine spezielle Frontgestaltung, verchromte Seitenschweller und einen schwarzen Diffusor, der von zwei Doppelendrohren flankiert wird, von den zivilen Kollegen. Zwischen Tür und Vorderrad findet sich zudem der Schriftzug "V8 Biturbo". Zur Serienausstattung zählen darüber hinaus LED-Scheinwerfer, ein Audiosystem mit zehn Lautsprechern und das Sicherheitssystem Pre Safe, das bei einem drohenden Unfall etwa die Gurte anzieht und die Fenster schließt. Gegen Aufpreis sind unter anderem eine Highend-Audioanlage von Burmester und ein Liegesitz im Fond zu haben.
Mit der neuen Sportvariante ist die S-Klasse-Familie längst noch nicht komplett. Parallel zur Premiere des S 63 AMG auf der IAA in Frankfurt (12. bis 22. September) gibt mit dem S 500 Plug-in-Hybrid die zunächst sparsamste Variante der Oberklasselimousine ihr Debüt. Außerdem stehen die Zwölfzylindermodelle S 600 und S 65 AMG sowie weitere Karosserievarianten in den Startlöchern. Dazu zählt neben Cabrio und Coupé auch eine extralange Version, die die eingestellte Luxuslimousine Maybach ersetzen wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.