Ciao statt Tschüss

München – zu Besuch in Italiens nördlichster Stadt

Reisen & Urlaub
20.04.2013 17:00
Im Augustinerbräu herrscht Ausnahmestimmung. Und auch die Party-Banane bebt. Mehr noch als sonst sind die Münchner, unter ihnen mehr als 100.000 Studenten, in Feierstimmung. Hat sich doch bei unserem Besuch gerade der FC Bayern München ins Halbfinale der Champions League gekickt. Szenen spielen sich ab, die man sonst nur bei unseren Nachbarn im Süden erlebt.

Und eine gewisse Affinität zum Dolce Vita wird in der Bayern-Metropole gar nicht erst abgestritten. Mögen es die Münchner nur allzu gerne, als "nördlichste Stadt Italiens" bezeichnet zu werden, in der man oft und gerne die Nacht zum Tag macht. So hat sich etwa in dem Areal rund um den Stachus die sogenannte Feier-Banane etabliert.

Münchens Nachtleben floriert
30 verschiedene Bars, Clubs und Cafés haben ihre Pforten zwischen Sendlinger-Tor und Maximilianplatz eröffnet - laden jedes Wochenende bis zu 20.000 Menschen zum Feiern, Tanzen, Flirten und Chillen ein. Die "089-Bar" und "call me Drella" zählen zu den absoluten Hotspots. Denn, so Jeanette, eine 25-jährige Münchnerin, die wir im krachvollen Lokal weit nach Mitternacht treffen: "Hier ist immer die Hölle los. Du kannst alleine hingehen, weil immer jemand da ist, den man kennt." Geordert werden Jacky-Cola oder Wodka-Bull, die In-Drinks der Saison.

Bekannt sind hingegen die Gäste des P1 – wo der Promi-Faktor schon seit jeher ausschlaggebend war, Sandra Bullock, Brad Pitt, Naomi Campbell, Dieter Bohlen, Jenny Elvers und alle Promi-Kicker des FC Bayern München rund um David Alaba anstehen – und wenig später Champagner ordern. Wir aber wollen es gemütlicher angehen. In einem der unzähligen Biergärten der Bayernmetropole. Noch immer gilt hier "Zsammgrückt wird" und das "Menü 3, 2, 1".

Typisch Bayern: Weißwürste, Brezn und Bier
"Drei Weißwürste, zwei Brezn und eine Mass", so sollte die Bestellung optimalerweise lauten, erzählt Helga Strohmayr, die seit einem Vierteljahrhundert Gäste mit sehr viel Liebe und Leidenschaft durch ihre Heimatstadt führt. Sie erklärt auch, dass man seine eigene Brotzeit immer noch in den Biergarten mitbringen darf. Zumindest solange die Tische nicht mit Decken dekoriert sind. Dazu trinkt man am besten "einen Gustl" – da der Gerstensaft der Augustiner-Brauerei zu den beliebtesten zählt. Die besten Weißwürste hingegen (die übrigens vor 150 Jahren erfunden wurden und die man nur bis Mittag essen sollte) gibt es beim Metzger Wallner draußen bei der Großmarkthalle.

Edle Geschäfte und erlesene Köstlichkeiten
Die 1853 erbaute Schrannenhalle, in der einst reger Getreidehandel betrieben wurde, besuchen wir wenig später. Die beeindruckende Konstruktion aus Glas und Eisen galt als technische Sensation. Wurde vor Kurzem mit originalen Materialien völlig neu konstruiert und wieder eröffnet. Lockt als "Meindl von München" mit internationalen Delikatessen. Steirer-Laden und Käfer-Spezialitäten inklusive.

Ein Spaziergang durchs Glockenbachviertel führt wenig später durch edle Designer-Läden. Vernascht wird in der "Götterspeise" – einem Schoko-Tempel der Extraklasse – köstliches Konfekt.

Historisches Flair im Gärtnerbachviertel
Im Gärtnerbachviertel dürfen wir dann den langen Atem der Geschichte verspüren. Im legendären Hotel "Deutsche Eiche", wo dereinst schon König Ludwig II. zu Gast gewesen war. Und Adolf Hitler. Später dann Freddie Mercury. Margot Werner. Mario Adorf und Rainer Werner Fassbinder. "Letzterem wurden die 'Drei C' zum Verhängnis", so Dietmar Holzapfel, der das historische Hotel mit seinem Partner seit 35 Jahren betreibt: Champagner, Cocain und Cannabis.

Eine Abschiedsrunde in München drehen wir dann noch über den legendären Viktualienmarkt. Blumen, Brot, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse in verführerischer Vielfalt. Und Schilder, die für Schmunzeln sorgen: "Tschüss-freie Zone". Simple Erklärung der bayrischen Standler: "Bei uns sagt man immer no Pfiadi' oder 'Ciao'."

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