Korrupte Polizisten?

Firmengründer John McAfee in Belize verhaftet

Digital
04.05.2012 13:00
John McAfee, der 66-jährige Firmengründer des gleichnamigen Antivirenanbieters, ist in seiner Wahlheimat Belize in seiner Forschungseinrichtung verhaftet worden. McAfee erhebt schwere Vorwürfe gegen die Aktion einer Spezialeinheit der Polizei: Diese sei unter falschen Vorwürfen durchgeführt worden, da er sich geweigert habe, einem betrügerischen Politiker Geld zu spenden.

Für den TV-Sender News 5 aus Belize hat McAfee seine Erlebnisse niedergeschrieben: Alles habe begonnen, als er sich geweigert habe, einem Lokalpolitiker Geld zu geben. Dabei habe er in den letzen Jahren Millionen Dollar an Polizeistationen, Dörfer und Kinderhilfswerke im Land gespendet. Der Politiker habe daher ebenfalls Geld erwartet, doch McAfee habe sich geweigert. Seither fahre der Mann über seine Helfer eine Kampagne gegen McAfee und behaupte, dieser sei in illegale Aktivitäten verwickelt.

Am Montag ist die Situation schließlich eskaliert: Die Spezialeinheit GSU (Gang Suppression Unit), die eigentlich gegen kriminelle Banden eingesetzt werden sollte, schlug um sechs Uhr früh in voller Montur und mit automatischen Waffen ausgerüstet zu.

14 Stunden im Freien ohne Wasser
Sein Hund sei "kaltblütig" erschossen worden, so McAfee, die Beamten hätten außerdem mit Vorschlaghammern unversperrte Türen eingeschlagen. Schließlich habe man seinen Pass konfisziert und ihn verhaftet. Er und andere hätten 14 Stunden mit Handschellen im Freien verbringen müssen, klagt McAfee an - ohne Wasser und Nahrung.

Waffenschein plötzlich "verschwunden"
Zudem hätten die Beamten "Dinge herumgeworfen und gestohlen", es sei "unglaublich, unvorstellbar für ein Land, das angeblich ein demokratisches Land war" gewesen, gibt sich McAfee enttäuscht von seiner mittelamerikanischen Wahlheimat. Unter falschen Anschuldigungen, er habe eine illegale Waffe besessen, sei er schließlich eingesperrt worden - der entsprechende Waffenschein sei bei einem Beamten verschwunden.

Pass ebenfalls weg - US-Botschaft musste helfen
Zum Glück hätten sie später auf dem Polizeirevier Kopien sämtlicher Waffenscheine - nötig für die Securitymitarbeiter auf dem Firmengelände - vorweisen können, so McAfee. Dennoch sei es schwierig gewesen, aus dem Gefängnis entlassen zu werden, er habe erst die US-Botschaft einschalten müssen. Selbst dann hätten die Beamten behauptet, dass sein Pass nicht konfisziert worden sei.

McAfee gibt sich kämpferisch
"Der ganze Tag war ein unglaublicher Alptraum. Das ist ganz klar eine Militärdiktatur, wo Menschen nur aufgrund von Gerüchten hingehen und Bürger schickanieren können und sie behandeln, als wären sie schuldig, noch bevor irgendein Beweis gefunden wurde. Es ist erstaunlich, es ist unglaublich und ich habe nicht vor, das so stehen zu lssen. Ich werde nicht ruhig dastehen und das mit mir geschehen lassen. Das verspreche ich", gibt sich McAfee kämpferisch. Derzeit berät er sich mit einem Rechtsanwalt.

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