Nach Druck aus Wien

Facebook-Nutzer erhalten mehr Einblick in Daten

Web
12.04.2012 12:22
Facebook-Nutzer sollen ab sofort einen besseren Einblick in über sie gespeicherte Informationen erhalten, darunter Fotos, Nachrichten und Chat-Gespräche, aber auch ältere Daten wie Freundschaftsanfragen oder IP-Adressen der Computer, von denen sie sich eingeloggt haben. Das teilte das soziale Netzwerk am Donnerstag mit. Für den Wiener Studenten Max Schrems, auf dessen Druck hin die Verbesserungen überhaupt erst zustande gekommen waren, geht dies allerdings nicht weit genug. Er spricht von einer "Nutzerverarsche".

Facebook-Nutzer sollen ab sofort einen besseren Einblick in über sie gespeicherte Informationen erhalten, darunter Fotos, Nachrichten und Chat-Gespräche, aber auch ältere Daten wie Freundschaftsanfragen oder IP-Adressen der Computer, von denen sie sich eingeloggt haben. Das teilte das soziale Netzwerk am Donnerstag mit. Für den Wiener Studenten Max Schrems, auf dessen Druck hin die Verbesserungen überhaupt erst zustande gekommen waren, geht dies allerdings nicht weit genug. Er spricht von einer "Nutzerverarsche".

Mit dem Schritt reagiert Facebook auf Kritiker, die dem sozialen Netzwerk wiederholt Verstöße gegen den Datenschutz sowie Intransparenz in Bezug auf die gespeicherten Daten der Nutzer vorgeworfen hatten. Der prominent gewordene österreichische Jus-Student Maximilian Schrems hatte insgesamt 22 Anzeigen gegen das Online-Netzwerk bei der Datenschutzbehörde in Irland, wo Facebook seinen europäischen Firmensitz hat, eingebracht.

Der erweiterte Einblick sei auf Vorschlag der irischen Datenschutzbehörde umgesetzt worden, teilte Facebook am Donnerstag mit. Facebook-Nutzer hatten bereits seit 2010 die Möglichkeit, einen Datenauszug über sich herunterzuladen. Laut Schrems und seiner Initiative "europe-v-facebook" war diese Anfrage jedoch kompliziert und die gelieferten Daten lückenhaft.

Neu ist nun, dass auch ältere Datensätze wie frühere Namen oder die IP-Adressen der Computer, von denen man sich eingeloggt hat, einsehbar sind. Die Informationen werden weiterhin als eine ZIP-Datei zum Download bereitgestellt. Kritikern geht dies allerdings nicht weit genug. "Wir begrüßen zwar die eingeschlagene richtige Richtung, aber leider ist diese Lösung noch immer weit weg von den gesetzlichen Regelungen", erklärte Schrems in einer Aussendung.

Alles nur "Nutzerverarsche"?
Auf ihrer Website bezeichnet die Initiative das neue Download-Tool als "Nutzerverarsche". Statt einer vollen 1:1-Kopie der mindestens 84 Datenkategorien, die Facebook über jeden Nutzer speichert, werde nur ein Bruchteil der Daten bereit gestellt, kritisieren Schrems und seine Mitstreiter. Viele Daten sollen offenbar auch gar nicht im Download-Tool enthalten sein, sondern müssten erst mühsam in der neuen Timeline, dem sogenannten Activity Log und anderen Seiten zusammengesucht werden.

Ob hier auch wirklich alle Daten angezeigt werden, könne nicht gesagt werden, da Facebook nicht die Rohdaten zur Verfügung stelle, sondern nur ein errechnetes Produkt, so die Initiative weiter. Sie ruft daher weiterhin dazu, bei der EU eine Beschwerde gegen das soziale Netzwerk einzureichen.

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