Ab Jänner 2013

EU-Zentrum gegen Cyber-Kriminalität geplant

Web
28.03.2012 13:11
Ein neues europäisches Zentrum zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität soll im Jänner 2013 unter dem Dach von Europol in Den Haag seine Arbeit aufnehmen. Wie EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström am Mittwoch in Brüssel sagte, werde das Zentrum die EU-Staaten im Kampf gegen Kreditkartenbetrug und Identitätsdiebstahl im Internet mit gemeinsamen Ermittlungsteams unterstützen. "Es wird keine privaten Personen verfolgen, die Daten austauschen, es geht hier um organisierte Kriminalität", sagte die EU-Kommissarin.

"Jedes Jahr werden mehr als eine Million Menschen Opfer von Cyber-Kriminalität", sagte Malmström. Dazu zählten auch Spam-Mails mit gefälschten Geschäftsangeboten, Aufforderungen zur Bekanntgabe der eigenen Bankdaten und angeblichen Lotterie-Gewinnen. Durch das Hacken von Smartphones, Phishing-Attacken gegen Bankkunden und den Diebstahl von Identitäten in sozialen Netzwerken werde diese Form von Kriminalität immer wirksamer.

Dadurch sei ein sehr profitabler illegaler Markt entstanden. "Kreditkartendetails können für einen Euro verkauft werden, gefälschte Karten für 140 Euros", sagte Malmström. Persönliche Bankdaten würden für rund 60 Euro gehandelt.

"Größter Schaden, den Cyber-Kriminalität anrichtet, ist Angst"
Es gebe Schätzungen, wonach die Cyber-Kriminalität weltweit 388 Milliarden Dollar (291 Milliarden Euro) erwirtschafte, doch seien solche Aussagen schwierig zu machen. "Den größten Schaden, den die Cyber-Kriminalität anrichtet, ist die Angst, die verbreitet wird." So würden in der EU nur vier Prozent aller Einkäufe online gemacht. Hier müsse das Konsumentenvertrauen gestärkt werden. Generell sei in Ländern, wo es mehr Internetnutzer und Breitbandverbindungen gebe, auch das Bewusstsein über die Gefahren stärker ausgeprägt, sagte die Kommissarin.

55 Beschäftigte im Vollausbau
Nach dem Plan der EU-Kommission soll das Zentrum über ein eigenes Direktorium verfügen und zunächst mit 30 Vollzeitbeschäftigten die Arbeit aufnehmen. Später soll es auf bis zu 55 Beschäftigte ausgeweitet werden, darunter auch nationale Experten, so Malmström. Die EU-Kommission rechnet mit einem Budget von 3,6 Millionen Euro in der Anfangsphase. Über den Vorschlag der Kommission entscheiden die EU-Staaten und das Europaparlament. Sie hoffe, dass der Verwaltungsrat von Europol demnächst zustimme.

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