Mitten in der Diskussion um laxes Vorgehen gegen Hassrede und Falschinformationen hat Twitter seine Chefin für Vertrauen und Sicherheit verloren. Sie habe ihren Job als Verantwortliche für die Moderierung der Inhalte bei dem Kurznachrichtendienst aufgegeben, sagte Ella Irwin am Freitag. Weitere Angaben machte sie nicht.
Irwin hatte ihren Posten vor etwa einem Jahr übernommen. Auf eine E-Mail an Twitter kam eine automatische Antwort mit einem Hundekot-Emoji, so Reuters. Twitter-Eigentümer und Tesla-Chef Elon Musk war demnach für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Erst vergangene Woche war Twitter aus einem freiwilligen EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Falschinformationen ausgestiegen. An die dort festgelegten Verpflichtungen bleibe das Unternehmen aber gebunden, warnte EU-Industriekommissar Thierry Breton. „Sie können weglaufen, aber sie können sich nicht verstecken.“
Musk, der selbst ernannte „Absolutist der Meinungsfreiheit“, hatte den Kurznachrichtendienst im Oktober 2022 übernommen und anschließend auf links (bzw. rechts) gedreht. Neben Massenkündigungen sorgte eine Amnestie für zuvor gesperrte Nutzer wie den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für Aufsehen. Mit seinen Entscheidungen verschreckte der Milliardär zahlreiche Werbetreibende.
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